Strecke: Mo -> Karasjok
Unterkunft: Camp(07.07.2008)
Profil: recht flach
Fahrbahn: Asphalt
Wetter: trocken bis sonnig teils warm, teils kalt
Tageskilometer: 52,94 km Fahrtzeit: 3:22:25 Durchschnitt: 16,18 km/h

Bei strahlendem Sonnenschein radle ich genüsslich durch die Finnmark. Trotz zahlreicher und ausgiebiger Pausen, bin ich schon am frühen Nachmittag fast in Karasjok. Während meiner Mittagspause nutze ich die herrlichen Bedingungen für ein kleines Kochexperiment. Auf einem Parkplatz ein Stück vor Karasjok versuche ich einen Auflauf „in“ meiner Feldküche zu fabrizieren und bin mit dem Ergebnis sogar ganz zufrieden.

In Karasjok angekommen schalte ich auf Warte-Modus. Den Tag verbringe ich schreibend und Kaffee trinkend im Hotel-Eingangsbereich und bleibe dort bis tief in die Nacht sitzen. Erst nach Mitternacht mache ich mich auf die Suche nach einer Wiese zum Zelten. Direkt neben dem Sami-Parlament finde ich einen schönen Platz und habe dort hervorragende Bedingungen, um meine Fähigkeiten im Ignorieren der Mücken zu verbessern. Den Versuch, den Mückenanteil in der Luft durch manuelle Bekämpfung zu reduzieren, gebe recht schnell wieder auf.  Ich habe noch kein einheimisches Anti-Mückenmittel sondern brauche gerade noch meine von zu Hause mitgebrachten Restbestände auf. Das „Hansaplast Anti-Insekten Pumpspray“ hat bisher sogar überraschend gute Dienste geleistet, ist inzwischen aber aufgebraucht. „Zedan“ – hautfreundlich und natürlich – wirkt ebenfalls grandios. Dick eingeschmiert tritt umgehend Ruhe ein. Fast als wäre da eine unsichtbare Barriere. Keine einzige Mücke durchbricht diesen Schutzwall in ungefähr 5cm Abstand zu meiner Haut. Es ist ein herrliches Gefühl von Ruhe und Frieden. Das Mittel muss alle zwei Minuten neu aufgetragen werden um die Wirkung zu erhalten. Nach ziemlich genau zwei Minuten verfliegt die Wirkung schlagartig und es ist wieder vorbei mit der Ruhe und die lästigen Stechviecher stürzen sich wieder ungebremst und gewohnt blutgierig auf mich.

Ich kann nicht behaupten, dass die Mücken sich gezielt auf jede freie Stelle Haut stürzen, die ich ihnen anbiete. Ich habe vielmehr den Eindruck, dass sie, völlig egal wo und auf was sie landen, einfach versuchen zuzustechen. Sie unterscheiden dabei nicht zwischen Haut, Regensachen oder Schuhsohlen. Sie versuchen ebenso in meine Brille zu stechen, wie auch in den Teller, den Löffel und mein Essen. Sie stechen vergeblich in meine Tasse und landen in meinem Tee. Dutzende krabbeln über meine Hose und versuchen durchzustechen. Trotz dieses wenig zielgerichteten Vorgehens finden sie alle zugänglichen Hautstellen. Haut ist übrigens nicht gleich Haut, Fußgelenke, Nacken und Kopfhaut sind beliebte und leicht erreichbare Futterstellen. Handrücken und Gesicht bleiben, zumindest bei mir, weitestgehend verschont. Was zum Teil an der größeren Wischfrequenz liegen mag. Die Haut an diesen Körperstellen scheint aber auch eine höhere Durchstichresistenz aufzuweisen.

Ich werde noch reichlich Gelegenheit haben das Verhalten der gemeinen nordskandinavischen Mücke zu beobachten.

Camp nahe Mo

Zwischen Mo und Karasjok

Frühstückspause

Zwischen Mo und Karasjok

Zwischen Mo und Karasjok

Zwischen Mo und Karasjok

Trollblume

Bach

Mittagspause

Mittagspause

Kurz vor Karasjok