Strecke: Djäkneboda -> Skellefteå -> Kåge
Unterkunft: Camp(04.06.2008)
Profil: flache, langgestreckte Wellen
Fahrbahn: Asphalt (E4)
Wetter: Sonne
Tageskilometer: 127,98 km Fahrtzeit: 6:31:06 Durchschnitt: 19,78 km/h

Nach ein paar Tagen Eingewöhnung habe ich mich an die E4 gewöhnt. Mittlerweile macht das Fahren hier sogar Spaß. Die Rüttelstreifen sind allerdings noch gewöhnungsbedürftig. Das Fahrgefühl wenn man mit 35 km/h mal wieder die Spur verliert und auf so einen Streifen kommt ist spannend, besonders dann wenn gerade wieder einer der Lastwagen an dir vorbeirauscht und du von der Luftverwirbelung seitlich aus dem Gleichgewicht gebracht wirst. Auf alle Fälle funktionieren sie auch als Auto-Vorwarnanlagen. Wenn hinter mir ein Auto über diese Streifen rumpelt ist das unüberhörbar und ich weiß dass mich wieder einer etwas zu eng überholen wird. Wirklich reagieren kann ich dann zwar auch nicht mehr, aber der Überraschungs(Schock)effekt geht verloren. Mit der richtigen Einstellung sind die Rüttelstreifen dein Freund. Die durch meine Anwesenheit genervten Autofahrer die vergeblich versuchen die Situation durch vorwurfsvolles Hupen zu verbessern sind nicht meine Freunde, aber inzwischen kann ich sie ignorieren. Auch denen gegenüber, die wiederum mich ignorieren und mit einem mehr als bedrohlichem, im Prinzip kaum noch messbarem, Seitenabstand zu mir, mit der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h an mir vorbeirauschen hat sich mit der Zeit ein Gewöhnungseffekt eingestellt.

In Skellefteå bekomme ich einen Tipp für einen wunderschön gelegenen, wilden Zeltplatz. Dort sollen ein paar Boote liegen und ich könnte dort prima campen. Die Realität sieht anders aus. Der Platz liegt direkt neben einem Sägewerk, das einen ohrenbetäubenden Lärm verbreitet und Boote die dort liegen rosten und gammeln unschön vor sich hin. Als ich den Platz sehe glaube ich zunächst gar nicht, dass das der versprochene romantische Zeltplatz sein soll. Viele Menschen hämmern und schrauben munter an den Booten herum und das Sägewerk scheint einen 24 Stunden Betrieb zu haben. Ich fahre also weiter über gut 20 km Schotterstrecke auf der Suche nach dem traumhaft schönen Zeltplatz von dem die Leute gesprochen haben. Irgendwann hört die Straße mitten in dichtem Wald auf und mir bleibt nichts anderes übrig als zurückzufahren. Wieder an dem kleinen „Werfthafen“ riskiere ich doch mal genauer hinzuschauen und finde zwischen parkenden Autos und lecken Booten eine kleine Wiese mit Feuerstelle und Spielplatz. Das muss er sein, der tolle „wilde Zeltplatz“. Da es mittlerweile schon 23:30 Uhr geworden ist akzeptiere ich das Sägewerk, ignoriere die Bootsklopfer, die wohl hoffentlich bald nach Hause gehen werden und lege mich schlafen.

Das Sägewerk hat über Nacht irgendwann mal Ruhe gegeben, aber schon um 5:00 Uhr den Betrieb wieder aufgenommen. Die arbeitenden Bootsbauer und ein paar Fischer waren am nächsten Morgen schon recht früh wieder da.
Pausenplatz

Rüttelstreifen

Camp am Hafen

Camp am Hafen