Strecke:  Junosuando -> Tärendoälven
Unterkunft: Camp(08.08.2008)
Profil: leichte Wellen
Wetter: Sonnig
Tageskilometer: 12,42 km Fahrtzeit: 1:05:15 Durchschnitt: 12,54 km/h

Dass ich nach der Nacht ungewöhnlich lange geschlafen habe und mich etwas wacklig auf den Beinen fühle brauche ich nicht extra erwähnen, aber ich bin wieder gesund. Zum Frühstück besorge ich mir im Supermarkt Cola und Salzstangen und setze mich in die Sonne. Ganz langsam erhole ich mich.

Eigentlich ist nichts einfach nur schlecht, jedenfalls hätte ich Silke ganz sicher nicht kennengelernt, wenn ich mich heute früh ganz normal auf den Weg gemacht hätte und damit wäre mir eine sehr nette und interessante Reisebekanntschaft entgangen.

Während ich hier so sitze fährt also dieses Mädel auf dem Rad an mir vorbei und grüßt mit einem sehr deutschen „Hallo“. Silke hat nach 7 Jahren als Lehrerin die Arbeit aufgegeben um sich mehr auf „wesentliches“ zu konzentrieren. Nach fast zwei Jahren in Deutschland hat es sie nach Junosuando verschlagen wo sie den Winter verbracht hat. Sie hat hier gearbeitet und viel Zeit mit Langlaufskiern auf dem zugefrorenen Torneälven damit verbracht sich Polarlichter anzuschauen. Im Moment ist sie allerdings nicht mehr so glücklich hier und freut sich mal wieder jemanden getroffen zu haben mit dem sie deutsch reden kann. Silke ernährt sich im Moment nur von Rohkost, was vermutlich nirgends so gut günstig zu machen ist wie um diese Zeit in dieser Gegend. Wir gehen gemeinsam Blaubeeren pflücken und essen uns satt.

Das Blaubeerangebot hier im Wald ist unglaublich reichhaltig und super lecker. Abgesehen von Silke leben auch die gut 2500 Braunbären, die in Schweden und Norwegen heimisch sind, hauptsächlich davon. Zusätzlich streifen viele ausländische Blaubeerpflücker mit speziellen „Beerenpflückboxenkämmen“ durch die Wälder, durchkämmen diese buchstäblich und holen tonnenweise leckere Blaubeeren heraus.  Für den genügsamen Wanderer oder Radfahrer bleibt aber immer noch mehr als genug.

Wir pflücken, essen, quatschen eine Weile gemeinsam und erst bei Einbruch der Dämmerung mache ich mich wieder auf den Weg. So gerade noch schaffe ich es bis zum  Tärendöälven. So komme ich also heute in den Genuss die weltzweitgrößte Bifurkation zu sehen. Wie ich in Pajala schon vermutet habe, ist der Anblick dieser Bifurkation durch nichts von einem Fluß zu unterscheiden – also eher mäßig beeindruckend.

Direkt am Tärendöälven schlage ich mein Zelt auf mache mir noch ein paar Blaubeerpfannekuchen und freue mich auf eine ruhige und erholsame Nacht.

Bei den Blaubeermengen die ich heute gegessen habe, muss ich eigentlich sofort wieder gesund sein, schließlich sind Blaubeeren mit das gesündeste was die Natur so vorgebracht hat.
Frühstück am Supermarkt

Silke

Silke

Jörg und die unvermeidlichen Begleiter an die man sich inzwischen gewöhnt hat

Jörg

Blaubeerpfannekuchen

Blaubeeren