So 31 Aug 2008
Getting stuck in Ballstad
Geschrieben von Jörg unter Lofoten, Norwegen
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Strecke: Gravdal -> Ballstad
Unterkunft: Camp(31.08.2008)
Wetter: Sonne
Tageskilometer: 7,95 km Fahrtzeit: 0:38:12 Durchschnitt: 13,42 km/h
Die Saison ist vorbei! Die Fähre mit der ich von Ballstad nach Nusfjord fahren wollte, fährt leider nicht mehr, mit 250,- nkr wär sie mir allerdings sowieso zu teuer gewesen.
Einfach umdrehen und zurückfahren liegt mir nicht. Wo ich schon mal hier bin kann ich mich auch noch ein wenig umschauen, wer weiß was es hier zu entdecken gibt.
Zunächst treffe ich keinen Menschen. Nur Möwen, Stockfisch, Holzhäuser, Boote, Meer und die Berge drum herum. Ballstad liegt auf der kleinen Insel Ballstadøya, die durch eine Brücke mit Vestvågøy verbunden ist. Auch diese Lage macht den besonderen Charme des alten Fischerörtchens, das mich ein wenig an Henningsvær erinnert, aus.
(Manchmal ärgere ich mich ein wenig, dass ich mich nicht vorher über meine Reisestationen informiere. Hier in Ballstad ist an einer Werfthalle ein Landschaftsbild, welches als größtes Wandbild der Welt gilt. Ich meine mich zu erinnern, das Bild gesehen zu haben, aber ich habe nicht mal ein Foto davon gemacht. )
Auf einem Holzsteg finde ich einen dampfenden, mit Holz befeuerten Hot Pot und hier treffe ich auch einen älteren Herrn. Nach einem kurzen Gespräch bietet er mir freundlich an ein Bad zu nehmen und erklärt mir wie das funktioniert.
Zuerst im Hot Pot aufheizen, bis man es kaum mehr aushält. Dann raus und vom Steg springen zur Abkühlung. Zur Leiter schwimmen und wieder auf den Steg klettern. Danach zügig wieder ins heisse Wasser. ………… Brrrrrrrrrrrrrrrrr.
Frisch gebadet entdecke ich den Pub in Ballstad. Es ist gerade mal 11:00 Uhr. Ich bin der einzige Gast und kann hier in aller Ruhe schreiben. Gegen Nachmittag wird es hier etwas belebter. Ein Sänger und Klavierspieler bietet zusammen mit einem Saxophonspieler (Dr. Energy, von den Kanaren) Livemusik und ein paar Einheimische (echte Ballstädter) und Gäste aus Oslo laden mich zum Bier ein.
Der Pub, so erzählt mir der Wirt, ist der einzige Pub/Kaffee/Gaststätte/Hotel auf den Lofoten mit Ganzjahresbetrieb. Gehen denn die Inselbewohner im Winter gar nicht weg?
Gerade noch nüchtern genug mein Zelt ein Stück außerhalb des Ortskerns bei einem alten und leeren Trockenfischgestell aufzustellen, verlasse ich den Pub nachts gegen zwei Uhr.