Das Pärchen von gestern hat mich wieder aufgelesen. Kurz vor Holmavik sind wir in ein Schafmuseum gegangen. Schafe auf Island werden in der Regel ca. 6 Monate alt. “We eat them fresh!”

Ich weiß jetzt jede Menge über Schafe, Schafwolle, Schafhaltung und Schafschlachtung. In dem Museum steht übrigens ein Computer mit Internetzugang. Ungemein praktisch.

In Holmavik habe ich sogar wieder Handy-Empfang und es gibt dort ein weiteres Museum über die “schwarze Magie” aus früheren Tagen. Früher war das Leben richtig hart hier in der Gegend und einige Menschen haben versucht mit teilweise unglaublich ekelhaften Methoden und Beschwörungen an Geld zu kommen. Gebracht hat das wohl nix, aber verbrannt worden sind die Leute dann zur Strafe. Zeitlich lief das Ganze hier gleichzeitig mit der Hexenverfolgung in Mitteleuropa ab.

Island ist vermutlich das Land mit den meisten Museen pro Einwohner (ca. 70 je 100.000, an zweiter Stelle Italien mit ca. 9 je 100.000).

In Holmavik kann man gut und günstig Puffin essen, ich hebe mir das aber für die Rückfahrt auf. Das Pärchen bringt mich weiter bis Djupavik, dort im Hotel trinken wir ein paar Bier.

Die beiden fahren mich dann noch ein oder zwei Kilometer weiter Richtung Norðurfjörður, dann wird ihnen die Straße zu schlecht. Ich schlage mein Zelt auf, um morgen weiter zu trampen oder gleich die Strecke zu laufen. Von hier sollte ich die Strecke bis Norðurfjörður eigentlich auch an einem Tag laufen können.

Als das Zelt gerade steht sehe ich ein Auto, das an der Straße steht. Ich laufe hin und frage nach, ob sie noch 10 Minuten warten können (bis ich mein Zelt wieder eingepackt habe) und mich dann Richtung Norðurfjörður mitnehmen können. …… Sie können!

Zumindest bis Trékyllisvik (Alle Versuche sind gescheitert, ich kann das nicht aussprechen). Dort ist heute Abend eine Tanzveranstaltung (wohl eher eine Art Besäufnis). Letztlich fahren sie mich dann doch bis Norðurfjörður. Ich hatte übrigens bis jetzt nur Fahrer bei denen ich mich, auch auf diesen schlechten Straßen entlang der Klippen, sicher gefühlt habe. Dieser Fahrer hat die Serie unterbrochen. Er hat mehr zu seiner Beifahrerin oder mir geschaut (sehr höflich) als auf die Straße während er viel zu schnell auf die, ich möchte es “endgültigen Kurven” nennen oder blinden Kuppen zu gefahren ist. Da sein Auto einige ziemlich heftige Unfallschäden hatte, konnte ich mich auch nicht damit beruhigen, dass er sich hier auskennt.

Es war ca. 23:00 Uhr als ich mein Zelt in Norðurfjörður aufgeschlagen habe. Abgesehen von dem Bier in Djupavik gab es den ganzen Tag nichts zu essen. Wenn ich per Anhalter überleben möchte muss ich meine Strategie ändern.

Das kann mir aber erst mal egal sei. Übermorgen fährt Reimer mich mit dem Boot nach
Látravík. Von dort starte ich dann meine Wanderung zurück nach Norðurfjörður.

Schaf mit vier Hörnern

Manche Schafe haben vier Hörner, was schon irgendwie interessant aussieht.

Sorcery and Witchcraft Holmavik

Sorcery and Witchcraft Holmavik

Sorcery and Witchcraft Holmavik

Holmavik

Straße nach Djúpavík

Djúpavík