Nach ein wenig weiterer Vogelbeobachtung und dem Abschied von Amanda und Olivier fahre ich weiter nach Ásbyrgi. Dort hat Sleipnir, das gewaltige achtbeinige Pferd Odin`s mit einem Huf die Erde berührt. Wissenschaftler sind jetzt der Meinung, dass durch starke vulkanische Aktivität im Bereich des Vatnajökull verursachte Wassermassen dieses Tal geformt haben. Klingt logisch. Ist eine interessante Wissenschaft, man sieht drei Wörter und baut sich daraus eine Geschichte. Die klingt dann immer logisch, zumindest solange bis man das vierte Wort findet. Mir gefällt die Geschichte mit Sleipnir, ist zwar nicht logisch, ist aber eine schöne Geschichte.

Auf welche Weise auch immer ist hier eine beeindruckende, hufeisenförmige, canonartige Schlucht von etwa 3,5 km Länge entstanden. In der Niederung findet sich, geschützt durch die teilweise über 100 m hohen senkrechten Felswände, eine üppige Vegetation.

Kurz vor dem Nationalpark, dort ist es verboten zu zelten, stelle ich mein Zelt in einem kleinen Birkenwald auf. Am späten Abend überrascht mich dort eine absolute Stille. Kein Tier, kein Wasser, kein Wind, einfach kein Geräusch. Nur die Geräusche die man selber macht und die klingen so isoliert auch sehr ungewohnt. Von dieser Stille habe ich vorher schon gelesen, aber ich hatte sie eher im Hochland erwartet. Hier trifft sie mich etwas unvorbereitet, es ist schon ein sehr irritierendes Erlebnis. Es ist in etwa so, als ob man sehr dichte Ohrstöpsel in den Ohren hat.

Amanda und Olivier

Olivier

Amanda

Ásbyrgi

Camp