Ca. 700 Kilometer von hier bis Seyðisfjörður. Die Strecke ist relativ flach und fast durchgängig asphaltiert. Laut Wetterbericht werden mir in nächster Zeit Regen und Gegenwind treu bleiben. Der Wind soll nicht ganz so schlimm werden, aber den Vorhersagen bringe ich nicht mehr so viel Vertrauen entgegen. Die Tage in denen ich mit 24 Stunden Tageslicht und wärmenden Sonnenstrahlen verwöhnt wurde sind lange vorbei. Jeden Abend geht die Sonne merklich früher unter.

Die Strecke von Selfoss Richtung Skógar ist nicht besonders bemerkenswert. Morgens kann ich noch einigermaßen zügig fahren. Im Laufe des Tages frischt der Wind wieder auf. Wie gewohnt werde ich nach und nach langsamer. Bei dem Wind kann ich unmöglich die Spur halten. Ich wackele also die Straße entlang und werde dann und wann von plötzlichen Böen einige Meter Richtung Straßenmitte gedrückt. Blöd ist, dass ich die Autos die von hinten kommen nicht hören kann da mir der Wind laut um die Ohren saust. Die Autos auf der “1” fahren recht schnell und nicht allen Fahrern ist klar wie schnell, plötzlich und unerwartet so ein Radfahrer bei diesen Bedingungen einen zwei-Meter-Schlenker Richtung Straßenmitte macht. Ich wechsele die Straßenseite und fahre links weiter. Dort sehe ich die herankommenden Autos rechtzeitig und bin wieder selber für meine Sicherheit verantwortlich.

Der Wind nimmt weiter zu und zwingt mich mal wieder mein Fahrrad zu schieben. Nach ca. 2,5 Stunden Fahrrad schieben finde ich, kurz vor dem Dunkel werden, endlich eine windgeschützte Stelle im Straßengraben und schlage in windeseile mein Zelt auf.

Ringstraße

Zelten Ecke 1 250 251