Der Westen von Dänemark ist, wie auch der Teil von Schleswig-Holstein durch den ich gefahren bin, flach. Die Vegetation dagegen sehr abwechslungsreich. Gerste wechselt mit Weizen und Weizen wechselt mit Raps. Gelegentlich habe ich auch Mais gesehen und es müssen irgendwo Kartoffeln wachsen, wenn die unzähligen Selbstbedienungs-Straßenverkaufsstände “Neue Kartoffeln” ihre Ware nicht importieren oder im Großhandel einkaufen. Gelegentlich habe ich Kühe gesehen, die sind nun mal so wie Kühe eben so sind. Manchmal auch Pferde, die das Bild noch am ehesten mit Leben füllen konnten. Nachdem ich diese Gegend jetzt seit drei Tagen bewundern konnte, wollte ich auch dem Inland bzw. der Ostküste eine Chance geben. Also bin ich von Ribe aus Richtung Osten, begleitet von reichlich Regen, nach Velje gefahren. Die Landschaft verändert sich merklich und wird auch etwas bergiger, oder sagen wir welliger. Martin ist an diesem Morgen losgefahren, um einen neuen Schüler abzuholen. Dabei ist er an mir vorbeigefahren, hat angehalten und mir eine Adresse von einem Reitstall gegeben, wo ich in den nächsten Tagen noch mal unterkommen kann. Diesen Abend bin ich in der Nähe von Velje auf einem Campingplatz geblieben. Dort konnte ich erleben wie liebenswerte vielleicht neun Jahre alte Mädchen mit Zigarette in der einen Hand, mit einem hinreizenden Kinderlächeln bei dem man die Zahnlücken der gerade ausgefallenen Milchzähne, und die liebevoll mit Blümchen dekorierte Zahnspange sehen kann, dir eine Flasche bierähnliches Zeug in der anderen Hand hinhalten, mit der Bitte, die Flasche für sie aufzumachen.

Abends beim Tagebuch schreiben hat sich dann mein Psion verabschiedet. Damit sind jetzt alle meine Adressen und die meisten meiner Telefonnummern weg. In Zukunft werde ich mein Tagebuch wohl von Hand schreiben müssen.

Schloss Gram

Mein Fahrrad

Campingplatz in der Nähe von Velje