Der Finger lässt sich nicht mehr bewegen. Die Taschen packen, das Zelt abbauen und das Rad wieder aus den Dünen zu schieben ist einhändig gar nicht so einfach. Jetzt noch 25 km bis Egersund, die Strecke ist herrlich, die Bergseen in Norwegen sehen wirklich sehr speziell aus und ich habe heute wirklich Glück mit dem Wetter. In Egersund finde ich sofort ein Krankenhaus. Bei der Notaufnahme sagt man mir völlig fassungslos: “Damit müssen Sie auf jeden Fall zu einem Arzt, hier im Krankenhaus ist doch keiner.”

Der Arzt versorgt die Wunde, findet noch ein 1,5 cm langes Stück Holz und ich miete mich hier in Egersund für ein paar Tage in eine Hütte ein.

Norweger betreiben einen gewaltigen Verwaltungsaufwand. Ich habe noch nie so oft meinen Personalausweis vorzeigen müssen wie hier. Damit nicht genug, mein Ausweis wird bei vielen Gelegenheiten abgetippt. In der Apotheke muss ich zunächst eine Nummer ziehen und warten bis diese Nummer aufgerufen wird. Ein Verfahren das man hier auch im Infocenter, bei der Post oder in einer Bank anwendet. Mein Personalausweis wird abgeschrieben, erst dann wird das Medikament gesucht und aus einer Datenbank ausgetragen und das Rezept wird von einem weiteren Angestellten und der Frau, die mich gerade bedient unterschrieben.

Der Campingplatz wird von einem Östereicher geführt, von ihm erfahre ich das Norwegen in einer normalen Kleinstadt ungefähr doppelt so viele Verwaltungsbeamte hat wie Deutschland in einem vergleichbaren Ort.

Hier bleibe ich für ein paar Tage in der Hütte, schlucke Antibiotika und versuche meinen Urlaub in Egersund zu genießen. Am letzten Tag hier erwischt mich ein furchtbarer Migräneanfall, der erste seid ich unterwegs bin.

auf dem Weg nach Egersund

Hütte

Bei Egersund