Westfjorde


Hier ein paar Eindrücke von meiner Tagestour in der Gegend Hornbjarg, ich bin fasziniert von der Magie dieses Ortes.

Eissturmvogel

Polarfuchs Welpe

Polarfuchs Welpe

Wasserfall

Dreizehenmöwe

Lighthouse Látravík

Hornbjarg

Hornbjarg

Eissturmvogel

Hornbjarg

Hornbjarg

Hornbjarg

Wasserfall

ein Schwarm Möwen

Reimer kommt mit dem Boot erst um 13:00 Uhr und nicht um 09:00 wie ich dachte. Alle anderen Passagiere kennen sich, die haben sehr viel Gepäck dabei, ich helfe beim Einladen. Reimar sagt mir, dass er mich nicht bis Látravík durchfahren kann. Er muss mich in Reykjarfjörður zwischenparken bis Niedrigwasser ist. Dann kann er mich und die anderen nach Látravík fahren. Die Leute drücken mir ein Bier in die Hand und die Fahrt beginnt. In Reykjarfjörður werden wir abgesetzt und mit Kaffee, Gebäck und Pfannkuchen versorgt bis sogar ich abwinken muss. Gegen 19:00 Uhr werden wir dann endlich in Látravík ausgesetzt (geplant hatte ich 11:00 Uhr). Das Schiff kann nicht anlegen, wir werden mit dem Zodiac ausgesetzt. Alle anderen Passagiere gehören zu der Familie der Guesthouse- und Campingplatzbetreiber in Látravík. Wenn die sich dort alle treffen sind vier Generationen vereint. Seit einem Jahr wird der Transport von Jona (erste Generation) geplant. Die Überfahrt war für mich eine Art “Hand gegen Koje” Fahrt.

Es gibt in Island einen Elektriker der sich um alle ca. 130 Leuchttürme Islands kümmert, der ist an Bord gewesen und der läßt mich über die Wetterstation mit Deutschland telefonieren.

Die Stromversorgung des Leuchtturms funktioniert über eine Wasserkraftanlage und für den Notfall über einen Dieselmotor.

Nach einem Grillabend mit dieser herrlich netten und verrückten Familie falle ich reichlich betrunken ins Bett.

wir warten auf das Boot nach Látravík

Reimer'S Boot

Ankunft in Reykjarfjörður

in Reykjarfjörður

Wetterstation in Reykjarfjörður

Küstenseeschwalbe

Ankunft in Látravík

Ankunft in Látravík

Ankunft in Látravík

Ankunft in Látravík

Personenaufzug ;-)

Personenaufzug ;-)

Wasserkraftgenerator in Látravík

Das Pärchen von gestern hat mich wieder aufgelesen. Kurz vor Holmavik sind wir in ein Schafmuseum gegangen. Schafe auf Island werden in der Regel ca. 6 Monate alt. “We eat them fresh!”

Ich weiß jetzt jede Menge über Schafe, Schafwolle, Schafhaltung und Schafschlachtung. In dem Museum steht übrigens ein Computer mit Internetzugang. Ungemein praktisch.

In Holmavik habe ich sogar wieder Handy-Empfang und es gibt dort ein weiteres Museum über die “schwarze Magie” aus früheren Tagen. Früher war das Leben richtig hart hier in der Gegend und einige Menschen haben versucht mit teilweise unglaublich ekelhaften Methoden und Beschwörungen an Geld zu kommen. Gebracht hat das wohl nix, aber verbrannt worden sind die Leute dann zur Strafe. Zeitlich lief das Ganze hier gleichzeitig mit der Hexenverfolgung in Mitteleuropa ab.

Island ist vermutlich das Land mit den meisten Museen pro Einwohner (ca. 70 je 100.000, an zweiter Stelle Italien mit ca. 9 je 100.000).

In Holmavik kann man gut und günstig Puffin essen, ich hebe mir das aber für die Rückfahrt auf. Das Pärchen bringt mich weiter bis Djupavik, dort im Hotel trinken wir ein paar Bier.

Die beiden fahren mich dann noch ein oder zwei Kilometer weiter Richtung Norðurfjörður, dann wird ihnen die Straße zu schlecht. Ich schlage mein Zelt auf, um morgen weiter zu trampen oder gleich die Strecke zu laufen. Von hier sollte ich die Strecke bis Norðurfjörður eigentlich auch an einem Tag laufen können.

Als das Zelt gerade steht sehe ich ein Auto, das an der Straße steht. Ich laufe hin und frage nach, ob sie noch 10 Minuten warten können (bis ich mein Zelt wieder eingepackt habe) und mich dann Richtung Norðurfjörður mitnehmen können. …… Sie können!

Zumindest bis Trékyllisvik (Alle Versuche sind gescheitert, ich kann das nicht aussprechen). Dort ist heute Abend eine Tanzveranstaltung (wohl eher eine Art Besäufnis). Letztlich fahren sie mich dann doch bis Norðurfjörður. Ich hatte übrigens bis jetzt nur Fahrer bei denen ich mich, auch auf diesen schlechten Straßen entlang der Klippen, sicher gefühlt habe. Dieser Fahrer hat die Serie unterbrochen. Er hat mehr zu seiner Beifahrerin oder mir geschaut (sehr höflich) als auf die Straße während er viel zu schnell auf die, ich möchte es “endgültigen Kurven” nennen oder blinden Kuppen zu gefahren ist. Da sein Auto einige ziemlich heftige Unfallschäden hatte, konnte ich mich auch nicht damit beruhigen, dass er sich hier auskennt.

Es war ca. 23:00 Uhr als ich mein Zelt in Norðurfjörður aufgeschlagen habe. Abgesehen von dem Bier in Djupavik gab es den ganzen Tag nichts zu essen. Wenn ich per Anhalter überleben möchte muss ich meine Strategie ändern.

Das kann mir aber erst mal egal sei. Übermorgen fährt Reimer mich mit dem Boot nach
Látravík. Von dort starte ich dann meine Wanderung zurück nach Norðurfjörður.

Schaf mit vier Hörnern

Manche Schafe haben vier Hörner, was schon irgendwie interessant aussieht.

Sorcery and Witchcraft Holmavik

Sorcery and Witchcraft Holmavik

Sorcery and Witchcraft Holmavik

Holmavik

Straße nach Djúpavík

Djúpavík

Da stehe ich also, irgendwo an der Straße. Da ist nichts, überhaupt nichts und ich halte den Daumen raus und lächle freundlich vorbeifahrende Autofahrer an. Das habe ich noch nie gemacht und finde das schon nach den ersten drei Minuten ziemlich bescheuert. Man kann nichts machen, nicht lesen, nicht schreiben, nicht essen, kann seine Sachen nicht neu sortieren oder umpacken, man sollte nicht mal sitzen. Man muss einen sehr interessierten Eindruck machen und wenn einer anhält seine Sachen mit einem Griff mitnehmen können. Man muss voll konzentriert bei der Sache sein und nichts tun. Den MP3-Player habe ich zum Glück mitgenommen, der gehört definitiv zur lebensnotwendigen Ausrüstung eines Hitchhikers. So stehe ich da also bei isländischem Wind und isländischen Temperaturen. Kleidung in drei bis fünf Schichten, richtig warm eingepackt. Das Auto hält an, ehrlich gesagt habe ich kaum 10 Minuten da gestanden, und bringt mich ein Stück in die richtige Richtung, lässt mich dann an einer Stelle raus wo abgesehen von der Straße in alle Richtungen für die nächsten 40 km wirklich gar nichts mehr ist. Eigentlich bin ich ganz froh, dass ich wieder aussteigen musste. Für jemanden der für 5°C und starkem Wind angezogen ist, war es im Auto unangenehm warm.

Lächeln und ganz aktiv nichts tun, Hirn auf Standby schalten, Musik einschalten.

So viel zu der spannenden und interessanten Variante des Hitchhikens. Der zweite Fahrer lässt mich dann irgendwann raus und meint: “Du musst hier nach rechts. Niemand fährt da hoch!”.

Er hat fast Recht, in der nächsten Stunde kommen ca. 5 Autos vorbei. Also Hirn auf Standby, Musik einschalten und nach eigenem Ermessen lächeln, das verbessert die Stimmung. Wenn man erstmal einen “ride” hat ist per Anhalter fahren toll. Man redet mit Einheimischen und erfährt ganz viele interessante Dinge, aber bis dahin ist das nichts für mich.

Nach ca. zwei Stunden in diesem Dämmerzustand hält ein Wagen an und ein sehr nettes Pärchen nimmt mich ein ganzes Stück mit. In Snartatunga machen die beiden Station. Morgen wollen die aber weiter in meine Richtung fahren. Das heißt für mich früh genug aufstehen, damit sie mich nicht verpassen. Ich schlage mein Zelt auf und beende mein Hitchhiking-Abenteuer für heute.

Jörg 03.08.2007

Ring road number 1

zelten bei Snartatunga

Schaf

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