Mývatn


Heute früh mache ich alles mögliche, Post verschicken, telefonieren, einkaufen und “tanken”. Die Zeit ist sehr schnell vergangen und ich komme erst um 15:30 Uhr weg. Dann fahre ich fast einmal um den Mývatn herum. Der See ist wirklich sehr schön, nur halt leider völlig überlaufen. So ist das halt, wenn tausende von Touristen an einen schönen, besonderen, natürlichen und einsamen Ort wollen.

Ich fahre eigentlich nur aus dem Mývatn Gebiet raus, um mir einen schönen Platz zum Übernachten zu suchen. Das fällt hier nicht besonders schwer. In einem Reiseführer habe ich gelesen, dass Island eine Art Abenteuerspielplatz für Radfahrer und Rucksacktouristen ist. Ich lasse meinem Spieltrieb freien Lauf und bastele mir aus meinem Fahrrad und der Plane einen schönen Zelteigenbau. Inspiriert dazu hat mich eine Frau in Mývatn auf dem Campingplatz die gar kein Zelt mehr mitnimmt, sondern sich aus einer Plane, ihrer Regenjacke und ihren Wanderstöcken was Gemütliches improvisiert. So hat man einfach weniger zu tragen. Ungemein praktisch!

Das Ergebnis meiner Bemühungen ist ganz gut gelungen, ziemlich windstabil, dürfte auch bei Regen funktionieren und ich schlafe herrlich.

Mývatn

Mývatn

Mývatn

improvisiertes Nachtlager

Sonnenuntergang

Sonnenuntergang

Morgens früh ist die Küche richtig brauchbar, habe mich lange mit einer Holländerin unterhalten die für 5 Tage nach Island gekommen ist, nur um mal Vulkane und andere geothermische Effekte zu sehen.

Der Platz bietet die Möglichkeit einen Computer zu nutzen um ins Internet zu kommen. Eine Prima Idee um sich den Tag zu vermiesen. Das Internet ist hier katastrophal langsam, ich darf keinen USB-Stick benutzen, um meine Fotos zu sichern und die ganze Aktion ist sauteuer, allein um die Daten von meiner Kamera auf eine CD (die ich mitgebracht habe) zu brennen werden 13 Euro kassiert. Nachdem ich mich eine Weile aufgeregt habe und den Mitarbeitern  hier gehörig auf die Nerven gegangen bin verlasse ich den Campingplatz für Heute.

Heute lasse ich das Rad mal stehen und unternehme eine kleine Wanderung von Reykjahlið zum Krater Hverfell, man kann hinauflaufen und in den Krater schauen, vor allem hat man aber von dort eine herrliche Aussicht. Weiter zur Grotja einer “heißen Quelle”. In einer Höhle ist warmes Wasser. Es ist erlaubt, wenn einem das Wasser nicht zu heiß ist, auch ein Bad zu nehmen. Diese Höhle hätte ich fast übersehen. Da war nicht mal ein Schild, nur ein Riss im Fels und wenn nicht andere Wanderer gerade herausgekommen wären, wäre ich glatt vorbeigelaufen. Gebadet habe ich da aber nicht. Dann weiter nach Dimmuborgir. In diesem Labyrinth, aus zu skurrilen Formen erstarrter Lava, halte ich mich etwas länger auf. Ein Gerfalke horstet hier zur Zeit und ich hatte auch das Glück eines der Tiere zu Gesicht zu bekommen. Zurück zum Campingplatz bin ich getrampt was auch sehr gut funktioniert hat.

Grotja

Aussicht vom Krafter Hverfell

Hverfell

Gerfalke

Dimmuborgir

Dimmuborgir