Heute fahre ich direkt mit Sonnenbrille los. Natürlich nicht weil die Sonne scheint, sondern um meine Augen zu schützen. Seit den stürmischen Winden von Vík schmerzen mir die Augen, jetzt versuche ich sie etwas zu schützen in der Hoffung das es damit besser wird.

Die sehr wellige Strecke schlängelt sich durch eine gewaltige Landschaft die eine gute Kulisse für einen Fantasyfilm abgeben könnte. In Djúpivogur mache ich kurz Station. Djúpivogur ist ein verschlafenes Nest wo nicht besonders viel los ist. Ein Kaffee-Imbiss-Kiosk, ein geschlossenes Infocenter, ein Hotel (mit öffentlichem Telefon) und ein Supermarkt (mit unfreundlichem Kassierer).

Nach und nach regnet es sich ein. Nach und nach wird es windiger. Zunächst fahre ich mit dem Wind bzw. seitlich zum Wind. Dann kommt der Wind wieder direkt von vorne. In Djúpivogur habe ich mir noch die Wetter- und Windvorhersage angeschaut. Der Wind kann entweder nicht lesen oder sieht nicht im mindesten ein sich daran zu halten. Wofür machen die Leute vom Wetterdienst sich eigentlich die Mühe, wenn der Wind doch macht was er will. Ich verstehe das nicht. Es gibt eine vorgeschriebene Windrichtung für heute und der Wind hat sich gefälligst dran zu halten. Derart undisziplinierte Winde haben wir in Deutschland nicht.

Regen und Wind werden grausig. Es wird dunkel, kalt und richtig ungemütlich. Ich sehe fast nichts mehr und muss auch schon wieder schieben. Völlig durchnässt schiebe ich mein Rad über Stunden gegen den Wind, der eigentlich von hinten kommen sollte. Weit und breit finde ich keinen halbwegs akzeptablen Zeltplatz. Es wird empfindlich kalt und außer grauer, regennasser Fahrbahn sehe ich nicht mehr viel. Zunächst schiebe ich noch mit ruhiger Gelassenheit, aber je länger ich auf diese Art “vorwärts krieche” desto mehr verlassen mich meine Kräfte. Es ist schon dunkel, als ich endlich einen guten Platz im Straßengraben finde.

Ringstraße im Südosten

Rentiere

Djúpivogur

Kirche in Djúpivogur

Stockfisch

Schafe

Berg im Nebel