Die drei Landschaftsteile Fischland, Darß und Zingst bilden heute eine zusammenhängende Halbinsel. Vor einigen hundert Jahren jedoch waren diese noch durch Wasserstraßen, die im Laufe der Jahrhunderte nach und nach durch den Menschen geschlossen wurden, getrennt. Das Meer sorgt auch heute noch für ständige Veränderungen auf dieser Halbinselkette. So wird an der Westküste von Fischland und Darß jährlich ca. ein halber Meter abgetragen und an anderer Stelle, z.B. am so genannten Darßer Ort wieder abgelagert. Daher ist auch die Bernsteininsel inzwischen fest mit dem Festland verwachsen. Da der Großteil dieser Halbinselkette sowie Teile der Westküste Rügens zum „Nationalpark Vorpommernsche Boddenlandschaft“gemacht wurden, kann sich dieser Prozess hier in Darß zwischen Bodden und Ostsee, nur wenig durch den Menschen beeinflusst, fortsetzen.
Es entstehen Sandhaken, Nehrungen, Dünen und Windwatten…. Was auch immer das alles ist.

Ich bewege mich hier jedenfalls bei viel Regen und starkem Gegenwind, durch eine geschichtsträchtige Landschaft bei der einiges in Bewegung ist.

Blick von der Brück bei Zingst

Strecke: Schwaan -> Rostock -> Graal-Müritz

Unterkunft: Camp(10.04.2008)

Profil: fast flach
Fahrbahn: 20km Schlaglöcher fast ohne Weg dazwischen dann Asphalt dann Waldwege
Wetter: Sonne und trocken aber morgens saukalt!

Tageskilometer: 55,17 km Fahrtzeit: 3:53:33 Durchschnitt: 14,59 km/h

Die Regenfälle von gestern haben aus der Schlaglochstrecke die mich auf den ersten 20km erwartet eine Miniatur Seenlandschaft gemacht. Umfahren lassen sich die Pfützen oft nicht und sie sind immerhin so tief, dass die Schuhe beim Durchfahren komplett untertauchen. Nachdem mir das bei dem ersten Wasserloch überraschend passiert ist, brauche ich mir auch keine Gedanken mehr darum zu machen, ob ich die Wanderschuhe anziehen soll. Jetzt ist es eh zu spät.

In Graal-Müritz erwartet mich der vermutlich größte Campingplatz den ich bisher gesehen habe. Ich fahre ihn über einen Nebeneingang an und brauche fast eine Viertelstunde bis ich die Zeltwiese, die eigentlich eher ein Zeltwald ist gefunden habe. Wenn man diesen Wald durchquert kommt man direkt an die Ostsee. Ich war hier sogar schon mal, aber das merke ich erst jetzt.

Nahe am Meer schlage ich mein Zelt auf. Vor mir dichter Wald und hinter mir der große, leider nicht beleuchtete Zeltwald (ohne Zelte versteht sich 😉 ). Während ich koche höre ich im Wald vor mir einen Fuchs laut und ununterbrochen bellen. Erst als ich mich schlafen lege gibt er Ruhe. Ich liege keine halbe Stunde, dicht gegen die Kälte eingeschnürt in meinem wohlig warmem Schlafsack als ich das erste Grunzen höre. Kurz danach habe ich eine ganze Rotte fröhlich grunzender Wildschweine direkt neben meinem Zelt. Ich weiß, dass dir keine Sau was tut solange sie nicht verletzt ist, du ihre Kinder nicht bedrohst und du sie nicht in die Enge treibst…. Na, ich werde mich hüten!

Aber wissen die das auch? Und wer weiß schon wie die reagieren, wenn sie plötzlich und unerwartet beim gemütlichen Abendessen mit der Familie auf so einen bedrohlichen im Schlafsack liegenden Radfahrer treffen. So ganz wohl ist mir jedenfalls nicht und einschlafen werde ich ganz sicher nicht solange sie hier bleiben. Nachdem ich mir das Schauspiel eine Weile angehört habe, mache ich kurz eine Taschenlampe an. Das sitzt!

Die Feiglinge verdrücken sich und kommen auch nicht mehr zurück. Zumindest solange nicht bis ich eingeschlafen bin.
die ersten 20 km sahen so aus

Wasserturm Rostock

St.-Petri-Kirche in Rostock

Zwischen Rostock und Graal-Müritz

Der Zeltwald

Ostseestrand bei Graal-Müritz

Dämmerung in Graal-Müritz

 

 

Strecke: Plau am See -> Krakow -> Güstrow -> Schwaan

Unterkunft: Camp(09.04.2008)

Profil: große Wellen

Fahrbahn: Asphalt, das erste Stück war eine sandige Schlaglochpiste

Wetter: Sonne

Tageskilometer: 72,91 km Fahrtzeit: 4:14:04 Durchschnitt: 17,62 km/h

In Plau gibt es kein DSL! Wie soll man da vernünftig arbeiten? Die Stadtverwaltung versucht seit einiger Zeit die Telekom dazu zu bewegen endlich DSL in Plau zu ermöglichen. Bisher erfolglos, aber dieses Jahr wird das bestimmt noch was…..

Heute fahre ich fast nur Hauptstraßen. Also solche die ich sogar auf meiner Karte finde. Ich möchte jetzt zügig und ohne überflüssige Umwege an die Küste.

Am Abend bekomme ich Besuch. Miss Henning schaut mir äußerst interessiert beim Kochen zu. Wir verstehen uns ganz gut und ich lade sie zum Essen ein. Nach dem Essen muss ich allerdings energisch werden damit sie endlich wieder verschwindet.

Graugans

kompletter alter Bahnhof zu verkaufen

Straße nach Krakow

Krakow

Krakow

Kirche auf dem Weg nach Güstrow

Miss Henning

Unser Abendessen

 

 

Strecke: Malliß -> Grabow -> Marnitz -> Meyenburg -> Plau am See
Unterkunft:
Camp(08.04.2008)
Profil: Wellig
Fahrbahn: Asphalt
Wetter: Trocken, überwiegend sonnig, teilweise Gegenwind
Tageskilometer: 110,60 km Fahrtzeit: 6:22:57 Durchschnitt: 17,70 km/h

Nach ca. 12 km fahre ich heute früh wieder am Campingplatz vorbei. Etwas ärgerlich ist das schon, aber da ich die Strecke in Deutschland mit einer Autokarte im Maßstab 1:650.000 fahre musste das wohl mal passieren. Mein kleiner Radlenkerkompass hat mir eigentlich schon angezeigt, dass ich in völlig falscher Richtung unterwegs bin, aber ich habe mich von irreführenden und verdrehten Wegweisen einer Radroute und ungewöhnlichen Ortsnamen (Stuck-Ausbau) verwirren lassen. Als ich dann endlich sicher war falsch unterwegs zu sein musste ich wieder zurück und das auch noch gegen den Wind. Nach dieser morgendlichen Irrfahrt komme ich problemlos voran.

Ein paar allgemeine Information zum Thema Orientierung gibt es hier.

Am SiebenGiebelHof in Drenkow bekomme ich noch eine kleine Führung durch die Stallungen. Am Campingplatz am Plauer See ist eigentlich alles OK. Schade ist nur, dass ich den Duschen keinen Tropfen auch nur lauwarmes Wasser entlocken kann. Erfrischt von der kalten Dusche gehe ich noch ein Stück spazieren und beende den Tag mit reichlich Schokolade, Brot und Käse vom SiebenGiebelHof.

Der Weg fängt sandig an

in der Nähe von Malliss

Kopfsteinpflaster

in Marnitz

sieht man nicht oft

 

 

Sehr praktischer kleiner Kompass der einfach am Lenker festgeklemmt wird. Man hat den Kompass immer im Blick ohne ihn lange und umständlich aus irgendwelchen Taschen rauskramen zu müssen.

Achtung: Ich meine nicht diese Wackelkugeln die es für 5,- Euro manchmal bei den Kinderklingeln in der Fahrradabteilung von Kauf- und Bauhäusern gibt. Das sind Spielzeuge auf die man sich überhaupt nicht verlassen kann!

Der Kompass ist nicht hundertprozentig genau und zur Orientierung beim Wandern oder gar auf See nicht zu gebrauchen. Aber wenn man an einer Kreuzung steht reicht er völlig aus, um in Verbindung mit einer Karte festzustellen wo man ist und in welche Richtung es weitergeht. Auch wenn man sich im Wald oder in einer Stadt auf Wegen befindet die nicht auf der Karte eingezeichnet sind ist er sehr hilfreich um, zumindest grob, die richtige Richtung beizubehalten.Der Kompass verklemmt manchmal und während der Fahrt auf etwas holprigen Wegen wackelt die Anzeigescheibe ziemlich. Um sicher zu gehen muss man den Kompass kurz vom Lenker lösen und und ruhig in der Hand halten. Da der Kompass einfach an den Lenker geklemmt wird, ist das unkompliziert und auch während der Fahrt möglich.

Seit vielen Jahren bin ich immer mit dieser kleinen Orientierungshilfe unterwegs und möchte sie nicht mehr missen. Nur in Island habe ich den Kompass so gut wie gar nicht gebraucht, da dort einfach so wenig Straßen sind, dass die Orientierung meist völlig unproblematisch und eindeutig ist.

Radlenkerkompass

Radlenkerkompass

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