Skåne


Strecke: Rammsjön -> Skånes Fagerhult -> Histhult -> Laholm -> Lilla Tjärby
Unterkunft: Camp(24.04.2008)
Profil: wellig
Fahrbahn: überwiegend Asphalt
Wetter: Sonne, Sonne, Sonne
Tageskilometer: 57,7 km Fahrtzeit: 3:18:09 Durchschnitt: 17,90 km/h

Ich komme nach Halland. Halland soll das Radfahrerparadies von Schweden sein. Ich kann das bestätigen. Kaum habe ich die Grenze von Skåne nach Halland überschritten geht es nur noch bergab. Prima für Radfahrer 😉

Heute abend gibt es schwedisches Essen. Fertig eingekauft aus der Dose. „Köttsoppa med grönsaker“ oder zu Deutsch „Fleischsuppe mit Gemüse“. In Deutschland gibt es das gleiche, heißt dort aber „Gemüsesuppe mit Fleisch“.

am RammsjönKircheInfocenter von Laholm (leider geschlossen)

Strecke: Röstanga -> Perstorp -> Rammsjön
Unterkunft: Camp(23.04.2008)
Profil: ständig auf und ab mit erheblichen Steigungen
Fahrbahn: feste Wege mit losem Schotter bestreut (Rutschgefahr)
Wetter: Wolkenlos sonnig
Tageskilometer: 42,93 km Fahrtzeit: 2:55:36 Durchschnitt: 15,06 km/h

Nach einem sehr kurzen Tag finde ich einen schönen Platz an einer verlassenen Fischerhütte am See Rammsjön und beschließe den Tag hier zu beenden und den Sonnenuntergang am See zu genießen.

In Schweden ist übrigens Kautabak sehr beliebt. Streng genommen handelt es sich dabei nicht um Kautabak sondern um Snus, den es lose oder portionsverpackt zu kaufen gibt. Insbesondere bei der losen Variante ist es etwas ungewohnt, wenn sich dein Gesprächspartner mit den Fingern so einen „Priem“ aus den Zähnen fischt, in die Ecke schmeißt und sich den nächsten unter die obere Lippe schiebt. Ich treffe aber deutlich häufiger auf Leute, die die portionsverpackten Sorten bevorzugen.

In Schweden scheint das Glücksspiel sehr beliebt zu sein (Wetten, Lotto, Bingo). Jedenfalls finde ich in vielen Supermärkten einen recht großen Bereich wo man die verschiedensten Glücksspiellose kaufen kann.

Noch nie bin ich auf einer Tour so oft von Wildfremden zum Bier eingeladen worden wie hier. Wenn ich alle Einladungen angenommen hätte, wäre ich vermutlich noch immer in Trelleborg. Immer mehr habe ich den Eindruck, dass das nicht reine Gastfreundschaft ist sondern dass sie vielmehr selber sehr gerne Bier trinken und dies partout nicht alleine tun wollen. Es ist schon recht überraschend wenn man auf einer Bank sitzt, seine Keckse knabbert und die Karte studiert und plötzlich ein Mann aus seinem Garten kommt und dich zu sich heran winkt und dir ein Bier in die Hand drückt. Wir sitzen dann kurz zusammen trinken gemeinsam ein Bier, unterhalten uns ein wenig und dann fahre ich weiter. Angebotenen Whisky habe ich bisher immer ausgeschlagen, schließlich möchte ich ja nicht drei Meter weiter vom Fahrrad fallen.

Apropos unterhalten: Ich habe vorher überall gelesen, dass in Schweden jeder Englisch spricht und man überhaupt keine Sprachschwierigkeiten in diesem Land hat. Das ist ein Gerücht. Längst nicht alle Schweden sprechen Englisch. Diejenigen, die von Berufs wegen Touristenkontakt haben schon, aber ansonsten kann es gut sein, dass man auf jemanden trifft der wenig oder auch gar kein Englisch spricht. Meine Fragen nach dem Weg, nach Geschäften oder sonstigen Informationen werden in langen Unterhaltungen (Englisch, Schwedisch, Zeichensprache, manchmal auch ein wenig Deutsch) oft nur teilweise beantwortet. Auskunft bekomme ich hier immer und überall, von jedem den ich anspreche, aber was nützt es wenn man die Antwort nicht versteht.

Und noch eins ist mir bisher aufgefallen: Schweden mögen Radfahrer! Das finde ich als Radfahrer natürlich besonders toll.

Rammsjön

Rammsjön

Fischerhütte

Söderåsen ist Schwedens 27. Nationalpark und wurde im Jahr 2001 eingerichtet. Charakteristische Spaltentäler und Erdrutschhänge, die im Laufe von Jahrmillionen durch Verwitterung und Frostsprengung entstanden sind kann man hier in einer der größten Verwerfungszonen der Welt sehen. Während ich durch diese erdgeschichtlich interessante Gegend wandere komme ich auch immer wieder an menschlichen Spuren vorbei. Alte Feldbegrenzungen und Steinwälle (zum Teil fast 3000 Jahre alt) durchziehen den Wald. Der Wald wurde in einigen Abschnitten an den Steilhängen vermutlich nie von Menschen bewirtschaftet. Hier hat Totholz Lebensraum für viele Insekten und Pilze geschaffen, die teilweise nirgends sonst in Schweden vorkommen, was wiederum Vögel und andere Tiere hierher lockt.

Besonders faszinierend fand ich den See Odensjön.
Früher hat hier mal ein Schloss gestanden. Nach einer Jagd am Weihnachtsfeiertag versammelte man sich hier zu einem Trinkgelage. Doch während dieser Feier öffnete sich plötzlich die Erde und verschlang das Schloss mit allen Menschen die sich darin befanden. Am darauffolgenden Tag fand man an dieser Stelle nur einen kleinen, klaren See. Bei klarem Wetter kann man das Schloss immer noch in der Tiefe des Sees sehen.

Wie tief dieser See ist, darüber ist man sich allerdings uneins. Einerseits sagt man der See gleiche dem einzigen Auge des Gottes Odin und der See sei bodenlos. Andererseits haben Lotmessungen ergeben dass der See ca. 19 m tief ist.

In beiden Fällen verstehe ich nicht wie man in der Tiefe des Sees ein Schloss finden kann… Sehr eigenartig.

Stockente

Odensjön

Eichhörnchen

fast 3000 Jahre alte Steinwälle

Im Nationalpark Söderåsen

Skärdammen

Blick vom Kopperhatten

Buchfink

Buchfink

Waldeidechse

Im Nationalpark Söderåsen

Im Nationalpark Söderåsen

Abendessen nach einem langen Wandertag

Strecke: Hörby -> Röstånga
Unterkunft: Camp(21.04.2008)
Profil: kleine Hügel, ständig auf und ab, kein Stück eben, landschaftlich interessant
Fahrbahn: grober Asphalt
Wetter: keine einzige Wolke gesehen
Tageskilometer: 55,91 km Fahrtzeit: 3:10:56 Durchschnitt: 17,94 km/h

Nördlich vom Östra Ringsjön verändert sich die Landschaft. Die Felder werden kleiner, die Hügel werden größer und ich fahre viel durch Wald. Das erste Elchschild habe ich jetzt gesehen, Elche natürlich keine. Dafür sind drei Rehe kurz vor mir über die Straße gesprungen. Eines so knapp, dass ich Wildwechselschildern in nächster Zukunft wohl etwas mehr Beachtung schenken werde. Einen Wildunfall mit einem Reh, auch wenn es noch so zart ist, möchte ich mir ersparen.
Rotmilan

Ringelnatter

In Schonen

Felder in Schonen

Pferd (schwarz)

Das erste Elchschild darf nicht fehlen

Strecke: Lomma -> Hörby
Unterkunft: Camp(19.04.2008)
Profil: wellig
Fahrbahn: Asphalt und gut befestigte Wege
Wetter: Sonne und Gegenwind
Tageskilometer: 55,94 km Fahrtzeit: 4:07:22 Durchschnitt: 13,88 km/h

Am Morgen bekomme ich einen faszinierenden Blick auf die Öresundbrücke geboten. Es wäre schon mal ein Erlebnis mit dem Rad über diese 16 km lange Verbindung nach Kopenhagen zu fahren, aber die Brücke ist normalerweise für Radfahrer gesperrt.

Zelten nahe am Strand auf einem Parkplatz

schöne Aussicht aufs Meer

und auf Malmö

Skarhult

Sonnenuntergang am am Östra Ringsjön

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