Höckerschwan


Zunächst setzte ich mich am frühen Morgen noch mal an die Küste und beobachte die Küstenseeschwalben. Heute ist das nicht ganz so ergiebig wie gestern. Vermutlich hat sie ihm mittlerweile ihr Ja-Wort gegeben und er hält es nicht mehr für nötig besonderen Einsatz zu zeigen.

Die Wanderung durch das Naturreservat bei Hölick ist dafür um so beeindruckender. Die Landschaft ist wechselhaft, von dichtem Wald über Flächen mit von grünen Flechten bewachsenen Steine bis hin zu schönem Sandstrand bekommt man hier einiges zu sehen.

Zum Abend hin versammeln wir uns in gemischter Gruppe (Die Hölickskaner Karl, Renate und Elle, die beiden Österreicher und Jörg) am Lagerfeuer und tauschen viele Geschichten aus. Karl ist seit über 30 Jahren hier Dauercamper und hat sich beeindruckend stur und erfolgreich geweigert wirklich richtig Schwedisch zu lernen. Er hat hier nach und nach „Hölickska“ eingeführt. Hölickska ist denkbar einfach. Man redet einfach in einer Sprache seiner momentanen Wahl und baut einfach Wörter aus einer anderen Sprache ein wenn einem gerade nicht das passende Wort in der gewählten Sprache einfällt.

„jag speak Hölickska gut!“ (Ich spreche Hölickska gut!)

„That was to mycket Bier.“ (Das war zu viel Bier.)

Eigentlich ist das eine sehr natürliche Art der Kommunikation, aber immer wenn ich das vorher mal probiert habe und Schweden mit einem Schwedisch-Englisch-Mix angesprochen habe, kam häufig die Gegenfrage ob ich denn jetzt Englisch oder Schwedisch spreche. Irgendwie wollten sich meine Gesprächspartner nicht darauf einlassen. Karl hat das wohl mit Sturheit und Konsequenz über die Jahre hier durchgesetzt und es funktioniert prima. Sogar mit den beiden Österreichern hatte ich an diesem Abend keine Verständigungsprobleme.

Wir sitzen lange zusammen, trinken schwedisches, deutsches und österreichisches Bier und österreichischen Wein, wärmen uns am Lagerfeuer und lauschen, den in (Schwedisch-Englisch-Österreichisch-Deutsch) Hölickska besonders interessanten und lustigen Geschichten.

Ich bin übrigens vermutlich der erste Tourenradler, der seit 30 Jahren einen Schlenker durchs Hornslandet gemacht hat und hier Station macht. Jedenfalls haben die Hölickskaner noch keinen hier gesehen.

Ein klasse Abend. Allerdings habe ich heute nicht nur Hölickska gesprochen sondern auch Hölickska getrunken und ich bin mir nicht so richtig sicher, ob ich morgen wirklich hier wegkomme.

SchwanKüstenalgen

Küstenalgen

Wanderweg

Wanderweg

Wanderweg

Marienkäfer

Hölick Hafen

Ein Abend mit Hölickskanern

Strecke: Altefähr -> Breesen -> Grabitz -> Rothenkirchen -> Güttin -> Bergen -> Sagard -> Sassnitz

Unterkunft: Camp(13.04.2008)

Profil: wellig, hätte ich nicht erwartet
Fahrbahn: Asphalt, Sand, Beton
Wetter: Sonne, Sonne, Sonne….. Abends strömender Regen
Tageskilometer: 57,42 km Fahrtzeit: 3:32:40 Durchschnitt: 16,60 km/h

Rügen ist für mich überraschend groß, hier gibt es 8 größere Orte und zahlreiche kleinere Ortschaften. Viele Besucher der Insel unterschätzen ihre Größe, mir ergeht es genauso. Rügen ist mit 926 qkm die größte Insel Deutschlands. Bisher habe ich nur die deutschen Inseln Borkum, Norderney und Baltrum kennengelernt und bin mit der Erwartung hier angekommen etwas vergleichbares vorzufinden, halt ein bisschen größer. Wenn man die Küste Rügens verläßt, hat man nicht mehr das Gefühl sich auf einer Insel zu befinden. Rügen ist groß, schön, abwechslungsreich und auch bergiger als ich erwartet hätte.

Am Stadthafen von Sassnitz stoße ich auf ein eigentümlich türkisfarbenes Meer. Vor einigen Tagen ist ein großer Kreidefelsen abgebrochen und ins Meer gefallen. Dort löst er sich jetzt auf und färbt das Meer türkis.

Der Fährhafen von Sassnitz (von dort geht meine Fähre nach Schweden) liegt etwa 7 km entfernt in Neu Mukran. Die Strecke von Sassnitz nach Neu Mukran geht fast nur bergab und ist gut mit dem Rad zu fahren, was ich sehr begrüße, da ich die Fähre morgens um 8:00 Uhr nehmen möchte.

Ich komme hier am Stadthafen auf einem Schiff unter, auf der Sophie Scholl. Hier kann ich ein paar Tage bleiben. In der Kombüse mache ich mir eine Suppe und bleibe dort lange sitzen und höre dem Regen zu.

Auf Rügen

Schwan

Auf Rügen

Benjes-Hecke

Waldeidechse

Mäusebussard

Nonnensee

Schlösschen Klein Lichtenstein bei Sagard

Der Frühling erwacht

Mein Zuhause für die nächsten Tage

 

Strecke: Born -> Zingst -> Barth -> Stralsund -> Altefähr

Unterkunft: Camp(12.04.2008)

Profil: Flach
Fahrbahn: Asphalt und ein paar km Betonplatten
Wetter: Sonne, Sonne, Sonne
Tageskilometer: 88,96 km Fahrtzeit: 5:55:54 Durchschnitt: 15,38 km/h

Auf einem Stück von fast 10 km ist der Boden neben dem Radweg links und rechts von Wildschweinen aufgebrochen. Die Anwohner sind schon richtig besorgt, weil sich die Schweine derart vermehren.

Der Radweg von Barth nach Stralsund führt mich im Zick-Zack über nicht enden wollende ebene Felder. Die Planer dieses Radwegs haben ganze Arbeit geleistet und dafür gesorgt, dass man ganz sicher jedes Feld zu sehen bekommt. Einige Felder sogar von drei Seiten. Der Sightseeingwert lässt allerdings irgendwann nach. Selbstverständlich habe ich wieder fast nur Gegenwind, aber daran habe ich mich ja mittlerweile gewöhnt.

Von Stralsund aus gibt es zwei Brücken nach Rügen. Die neue Brücke darf von Radfahrern nicht benutzt werden. Die alte Brücke ist belagert von mehr Anglern als ich je auf einem Haufen gesehen habe. Von der Brücke aus sehe ich auch ganz viele kleine Boote mit Anglern. Das sieht schon fast nach Volksfest aus. Während ich mich an den Anglern vorbeifädle muss ich schon etwas aufpassen, dass sie beim Auswerfen ihrer Angel nicht zur Abwechslung auch mal einen Radfahrer einfangen. Gefangen wird viel. Hier können Angler hingehen, die auch mal was am Haken haben wollen. Das ist schon richtig Sport was sie hier machen. Angel raus, Angel wieder rein und 1 bis 5 Fische von dem Haken lösen.

Die Heringe ziehen durch. Jedes Jahr um diese Zeit kommen die Heringe hier vorbei. Also einige kommen vorbei die anderen bleiben hier. Dieses volksfestartige Gesellschaftsangeln geht über ein paar Wochen.

Im DarßBetonplattenradweg

Strand von Zingst

Wildschweinaufbruch

Brücke von Zingst Richtung Barth

Holzpfeiler

Ragweg nach Stralsund

Rehe

Schwan

Stralsund

Brücke von Stralsund nach Rügen

Heringsangeln