Holland


Strecke: Delden -> Almelo -> Almelo-Nordhorn-Kanal -> Nordhorn

Unterkunft: Camp(27.03.2008)

Profil:Flach

Fahrbahn: Asphalt und fester Sand

Wetter: Trocken, Sonne und leichter Gegenwind

Tageskilometer: 55,40 km Fahrtzeit: 3:38:55 Durchschnitt:15,55 km/h

Holland ist zum Radfahren wunderbar geeignet. Es gibt ein sehr gut beschildertes Radwegenetz. Man wird von Knooppunt zu Knoopunt geleitet und findet ohne Probleme seinen Weg. Die Radwege auf denen ich gefahren bin waren alle sehr gut asphaltiert und an fast jeder größeren Straße verläuft ein Radweg. Zudem ist die Gegend flach so dass man überall locker treten kann. Ein Holländer meinte doch tatsächlich, dass Dänemark seiner Meinung nach ganz schön hügelig wäre.

Die Holländer nutzen ihre zahlreichen Radwege auch viel für Alltagsfahrten. Das Rad ist in Holland ein viel genutztes Verkehrsmittel. Die großen schlabberigen Fahrradtaschen, die man hier überall sieht, wirken auf mich etwas befremdlich. Meist stehen sie weit offen, als wollten sie alles auffangen was vom Himmel fällt. Die Holländer fahren schon lange viel Rad und haben vermutlich mit der Zeit ihre Erfahrungen gesammelt, also kann man wohl davon ausgehen, dass das so sinnvoll ist. Sie nutzen die Packtaschen wie einen Fahrradkorb. Sie können schnell etwas hineinlegen oder herausnehmen und haben den Schwerpunkt im Gegensatz zu einem Fahrradkorb viel weiter unten. Die Taschen haben einen „Lappen“ zum verschließen. Bei Regen sind die Taschen so vermutlich sogar dicht genug für kurze Strecken.

Ich werde für meine Zwecke aber doch lieber bei meinen fest verschlossenen Packtaschen bleiben.

In der Nähe von Delden stoße ich auf das Kastell Twickel, ein sehr ansehnliches Schloss, das aber privat ist und nicht zur Besichtigung freigegeben ist. Heute ist nicht mein Tag, ich fühle mich nicht besonders gut, habe schlappe Beine, leichte Kopfschmerzen und muss auf der etwas sandigen Strecke am Almelo-Nordhorn-Kanal gegen den Wind ganz schön kämpfen. Ich mache viele Pausen und komme ziemlich langsam voran.

Von Nordhorn sind es noch gut 20 km bis Lingen und damit zum nächsten Campingplatz. Danach steht mir so gar nicht der Sinn und ich frage bei einem Bauern, ob sie ein Stück Wiese für mich haben.

Insgesamt war der Abstecher durch Holland lohnend, ich habe nette Leute kennen gelernt und hatte bei, für diese Jahreszeit, meist gutem Wetter eine schöne Zeit.

Tot ziens und dank je well

Twickell

Almelo-Nordhorn-Kanal

Haubentaucher

Das Stück Wiese auf der Farm

Strecke: Loenen -> Brummen -> Laren -> Markelo -> Goor -> Delden

Unterkunft: Camp(26.03.2008)

Profil:Flach

Fahrbahn: Asphalt

Wetter: trocken

Tageskilometer: 71,07 km Fahrtzeit: 4:03:13 Durchschnitt:17,96 km/h

Wegen der starken Schneefälle der letzten Tage führt die Issel reichlich Wasser, was das Befahren und Verlassen der Fähre mit meinem Rad zu einem kleinen Erlebnis macht.

Den Abend verbringe ich auf einem Campingplatz in Delden. Auf dem Platz gibt es einen kleinen Zoo mit Ziegen, Eseln und anderen Tieren. Eine flügellahme junge Ente gehört auch dazu. Die Ente begrüßt mich quakend, knabbert bei der Anmeldung (Sie sitzt in einem Korb auf der Theke) an meiner Jacke und schnappt auch sonst nach allem was sie so vor den Schnabel bekommt. Z.B. nach dem Schwanz von einem Dobermann, der daraufhin das Weite sucht.

aufwachen im Schnee

Fähre über die Issel bei hohem Wasserstand

Störche

Strecke: Nimwegen – Doesburg – Loenen

Unterkunft: Camp 25.03.2008 

Profil: Flach

Fahrbahn: Asphalt

Wetter: überwiegend trocken, kurze aber heftige Schneefälle und Hagelstürme

Tageskilometer: 67,11 km Fahrtzeit: 4:36:29 Durchschnitt:15,05 km/h

Nach dem Abschied von Martha und Frits geht es weiter durch Holland.

Das überwiegend gute Wetter wird von einigen kurzen aber heftigen
Schneefällen und Hagelstürmen unterbrochen. Da mir die Schneeflocken
innerhalb von Sekunden die Sicht durch meine Brille verschließt, warte
ich diese 10 bis 20 minütigen Phasen ab , stelle mich unter oder
schiebe mein Rad. Kaum hört der Schnee oder Hagel auf kommt die Sonne
wieder heraus und ich fahre weiter.

Früh beende ich den Tag und suche mir einen Campingplatz. Kaum steht
mein Zelt fängt es noch mal an zu schneien. Das Schauspiel kann ich
aus einem trockenen Unterstand heraus beobachten und derweil meine
Brote für den nächsten Tag braten. Zum Abend hin ist mein Zelt
schneebedeckt und der Himmel wieder sternenklar. Ich kann mir kaum was
schöneres vorstellen.

kurz vorm Start

Kastell Doornenburg in Gelderland

Hagel

Camp

Schnee am Abend

Pfannenbrot

Strecke: Bergen -> Afferden -> Monk -> Nimwegen

Unterkunft: Camp(24.03.2008)

Profil: Flach

Fahrbahn: Asphalt

Wetter: Sonne, Schnee und Hagel überwiegend trocken

Tageskilometer: 50,77 km Fahrtzeit: 3:41:16 Durchschnitt:14,09 km/h

Gestern der Tag ist tatsächlich trocken geblieben, das Glück werde ich heute wohl nicht wieder haben. Es wäre aber schön, wenn ich es schaffen würde hier wegzukommen bevor der Regen losgeht.

Als ich gegen 4:00 Uhr aufwache höre ich bereits leise den Regen auf mein Zelt fallen… schade. Ich krieche trotzdem schon sehr früh ins Freie und die Freude ist groß als ich feststelle, dass das kein Regen ist was ich da höre, sondern Schnee. Wunderschön und vor allem nicht ganz so nass wie Regen. Schon vor 09:00 Uhr bin ich zum Aufbruch bereit.
Der Campingplatz in Nimwegen, den ich ansteuere hat leider vor ein paar Jahren geschlossen, auf der Suche nach einer Alternative treffe ich Martha und Frits, oder vielmehr treffen sie mich. Sie sehen mich von der anderen Straßenseite aus und rufen mir zu „Fährst du nach Santiago?!“. Sie haben meine Fahne gesehen und sie hatten auch so eine
kleine gelbe dreieckige Fahne dabei als sie vor 3 Jahren nach Santiago de Compostela geradelt sind. Wir unterhalten uns kurz und sie laden mich ein die Nacht bei ihnen zu verbringen. Martha und Frits sind die 2500 km nach Santiago de Compostela in 25 Tagen geradelt, danach haben sie noch einige weitere Rad und Wandertouren unternommen.

Während es draußen hagelt, schneit und stürmt sitzen wir bei gutem Essen und gutem Wein in der Stube und schauen Fotos und tauschen Reiseerlebnisse aus. Noch viel schöner als bei diesen beiden netten Menschen kann ich
den Abend kaum verbringen.
der Morgen

Pferd

Gennep

Meine Gastgeber Frits und Martha