Värmland


Strecke: Ridderhyttan -> Fagersta -> Norberg -> Avesta -> Näs bruk
Unterkunft: Camp(20.05.2008)
Profil: recht flach
Fahrbahn: Asphalt
Wetter: Sonne
Tageskilometer: 86,82 km Fahrtzeit: 4:48:06 Durchschnitt: 18,34 km/h

Heute geht es durch Avesta. In Avesta steht das größte Dalapferd der Welt. Eine 13 Meter hohe, rot grundierte und bunt bemalte Sehenswürdigkeit aus Beton. Leider habe ich das erst zu spät erfahren und zufällig bin ich nicht bei dem Tier vorbeigekommen. Die Dalapferdchen werden normalerweise in der Gegend von Mora aus Holz hergestellt und dort steht auch ein lebensgroßes Exemplar aus Holz. Die etwas kleineren Ausgaben sind gewissermaßen das klassische Mitbringsel aus einem Schwedenurlaub. Ich bringe von meiner Reise außer Erinnerungen eigentlich nichts mit nach Hause. Erinnerungen verstauben nicht so schnell besonders dann nicht, wenn man sie mit ein paar digitalen Fotos, die auch nur sehr langsam Staub ansetzen, kombiniert.

FagerstaFagersta Bahnhof

Camp

Baum

Wolken

See

Endlich finde ich mal eine in deutsch verfasste Infotafel…

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So war es wahrscheinlich vor 150 Jahren auf diesem Bergmannshof:

Es ist Abend, dunkel und still in dem großen Haus. Aber von einem Raum aus hört man ein Geräusch. Des Bergmanns Hausfrau Katarina ist dabei eines ihrer kleinen Kinder in die Wiege zu legen. Das Gräusch kommt von der Wiege die vor und zurück schaukelt.

Katarina sitzt auf einem Stuhl neben der Wiege und schaukelt diese mit dem Fuß. Sie singt leise. Katarina hat 17 Kinder geboren. Das Kind das sie wiegt ist ihr letztes Kind, Israel. 10 von ihren Kindern starben als Kleinkinder. Aber Israel wird es schaffen und wächst auf.

Katarina zündet Anders Pfeife an wenn er sich später in sein Zimmer setzt. In der Pfeife raucht er Tabak, der sehr teuer ist. Ansonsten weiß er wie man Geld spart. Er kümmert sich gut um den Hof.

Katarina hat die Schlüssel zu allen Schlössern auf dem Hof. Sie sagt den Mägden was sie zu tun haben, und diese arbeiten gut. Das Brot und das gepökelte Fleisch reicht für alle das ganze Jahr.

Ihr Mann Anders sitzt in seinem Zimmer und schreibt. Alles was auf dem Hof passiert schreibt er auf, was er gekauft und was er verkauft hat, wie das Wetter war und wie es auf den Äckern wächst.

Es war ein harter Tag. Einer der Knechte klemmte sich die Zehen unter dem Karren als er Heu auflud. Nun wird der Knecht mehrere Tage nicht arbeiten können und die Arbeit wird länger dauern.

Bald geht Anders in das Zimmer nebenan, der Gesellschaftsraum, da wird er mit seinem ältesten Sohn Per-Erik Karten spielen. Danach wird er ein wenig in der Bibel lesen bevor er schlafen geht. Es ist 7 Uhr abends.

Um 9 Uhr abends schlafen alle im Haus. Sie werden schon um 3 Uhr am nächsten Morgen aufstehen und ihr Tagewerk beginnen.

Informationen über den alten Bergbau:

Im Bergbau arbeiteten Bergleute die Anteile an den Gruben und Hütten besaßen. In den Gruben bauten die Bergleute Eisenerz ab, das dann in die Hütten gefahren wurde. In den heißen Hütten schmolz man das Eisenerz und bereitete das heiße Eisen auf, sodass der Bergmann es verkaufen konnte.

All dies machte der Bergmann im Winter und Frühling. Im Sommer und Herbst arbeitete er auf seinem Hof in der Landwirtschaft.
Um mit seinem Eisen arbeiten zu können benötigte der Bergmann Eisenerz, Kohle, Kalk und Wasserkraft. All dies gibt es hier in der Umgebung.

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…Und dann auch noch so eine schöne!

Strecke: Nora -> Guldsmedshyttan -> Ramsberg -> Ridderhyttan
Unterkunft: Camp(19.05.2008)
Profil: große Wellen und eine langgestreckte Steigung
Fahrbahn: Asphalt und rutschige Wege
Wetter: Erst Sonne dann Regen
Tageskilometer: 67,25 km Fahrtzeit: 4:02:08 Durchschnitt: 16,85 km/h

Die Provinzen in Schweden wurden irgendwann mal umorganisiert und und ich verliere im Moment den Überblick. In jeder Quelle scheint was anderes zu stehen, mal sind es 21, mal 25, mal 26, mal 28. Die Bezeichnungen stehen dort mal auf Schwedisch und mal auf „Deutsch“ oder Englisch. Die Provinzen wurden mal neu geordnet und teilweise
wohl auch umbenannt. Närke scheint es nicht mehr zu geben. Jedenfalls fahre ich heute nach „Västmanlands län“.

Ich verschiebe dieses unbedeutende Problem, verfahren werde ich mich deswegen wohl kaum, auf später.

Mein Plan, die Streifzüge durch den Wald zu reduzieren geht nicht ganz auf. Wieder verfolge ich fast eine Stunde lang einen Grünspecht, der es gekonnt versteht immer in Sichtweite aber nie wirklich in Fotoentfernung zu bleiben.
Blumenwiese

Baum

Baum

Bach

Grünspecht

Kirche

Straße im Wald

Strecke: Ånnaboda -> Örebro -> Nora
Unterkunft: Camp(18.05.2008)
Profil: Wellen und Hügel
Fahrbahn: Asphalt und weiche regennasse Wege
Wetter: Regen und Schneeregen
Tageskilometer: 71,53 km Fahrtzeit: 4:33:32 Durchschnitt: 15,94 km/h

Aller Anfang ist schwer, nach so einer langen Pause muss man erst mal wieder in Schwung kommen. Das Wetter ist noch nicht wirklich gut, aber nicht mehr ganz so ungemütlich wie die letzten Tage. Es regnet immer noch und es ist auch noch kalt, aber der Nebel hat sich fast vollständig verzogen, so dass ich wenigstens etwas sehen kann.

Das Nordkap wird heute zum festen Tourziel.
Von hier aus sollte es relativ entspannt möglich sein bis zum 21.06 am Nordkap zu sein. Wenn ich mich damit arrangiere auch mal Hauptstraßen zu fahren und nicht für jede Bachstelze und jedes Eichhörnchen vom Fahrrad springe und dem Tier – meistens vergeblich – mit der Kamera in der Hand in den Wald folge. Die Fotosafari verschiebe ich vorerst mal auf den hohen Norden – da haben die Tiere auch weniger Versteckmöglichkeiten – und auf den Rückweg….

Ob ich das hinbekomme? 😉

Auf dem Marktplatz in Nora

Norasjön

Norasjön

Mond

Während ich auf die Zeltreparatur warte vertreibe ich mir die Zeit mit Fahrradpflege- und-reparatur einiger Kleinigkeiten am Rad und an diversen anderen Teilen meiner Ausrüstung.

Zwischendurch finde ich immer wieder Zeit für ausgedehnte Wanderungen in der Umgebung und Gespräche mit dem „Life enjoyer“.

Jetzt ist es an der Zeit weiterzuziehen. Leider schlägt das Wetter um. Am Morgen als ich aufbrechen möchte regnet es in Strömen bei knapp 4°C und dichtem Nebel. Das muss ich mir nicht antun. Ich setze mich wieder in den gemütlichen Businessbereich, lese, schreibe und trinke Kaffee und warte auf annehmbares Wetter.

Der Wald in der Umgebung ist im Nebel nicht weniger schön, nur völlig anders, einfach verändert. Ich bin richtig froh, die Gegend auch mal bei diesem Wetter erkunden zu können. Der Campingplatz ist bei dieser ungemütlichen Witterung allerdings wie ausgestorben, auch der „Life enjoyer“ ist nirgends zu sehen. Er genießt sein Leben im Moment vermutlich lieber in seinem warmen und trockenen Wohnwagen. Ich bin auch
recht froh nach einer solchen Wald-im-Nebel-Besichtigungstour, mich im Businessbereich gemütlich mit einem Buch in einen Sessel setzen zu können.

Ånnaboda

Ånnaboda

Ånnaboda

Ånnaboda

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