Vesterålen


Strecke:  Stokmarknes -> Melbu -> Fiskebol -> Morfjorden
Unterkunft:
Camp(24.08.2008)
Wetter: Sonne
Profil:
Flach
Tageskilometer:
21,19 km Fahrtzeit: 1:19:54 Durchschnitt: 16,82 km/h

Die Familie mit dem VW-Bus von gestern hat uns für heute zum Frühstück eingeladen. Die Wegbeschreibung ist eher vage und einen Namen haben wir auch nicht, aber wir können uns ja durchfragen und finden das „weiße Haus an dem gerade gearbeitet wird“. Wir werden hier herzlich aufgenommen und ziehen uns beide für diese besondere Gelegenheit unsere saubere „Sonntagskleidung“ an. Sauber gekleidet und frisch gewaschen können wir uns hier an einen reichhaltigen Frühstückstisch setzen. Aer-bor und Rebekka haben fünf Kinder, wovon wir zwei Jungs heute hier kennenlernen. Bei der Geburt ihres Jüngsten erlitt Rebekka einen Schlaganfall und seit dem sitzt sie im Rollstuhl. Das ganze Haus ist mit reichlich Aufwand umgebaut worden. Viele Schränke können elektrisch runter und wieder rauf gefahren werden, damit sie an alles herankommt, ein Treppenfahrstuhl wurde installiert und diverse andere Umbauten haben sie vorgenommen. Sie ist nicht unbeweglich und hat sich nicht unterkriegen lassen, nur gehen kann sie leider nicht mehr.

Wir erzählen unsere Geschichten und Familie Brinchmann erzählt uns einiges über die Vesterålen, die Lofoten, Norwegen und das Leben hier.  Wir genießen diese Abwechslung und das Frühstück wird bis zum späten Nachmittag ausgedehnt. Wir verabschieden uns als würden wir uns schon ewig kennen und fahren zur Fähre.

Ein Stück fahren wir dann noch die Küste entlang und lagern dann an einem wunderschönen Strand am Morfjord, kochen und backen am Lagerfeuer bis uns spät in der Nacht die frostige Kälte zwingt im Schlafsack zu verschwinden.

Trish packtKüste bei Stokmarknes

Küste bei Stokmarknes

zurück zur Straße

Frühstück

Rebekka und Aer bor

Trish, Rebekka und Jörg

Kay-Ove, Rebekka und Gudjon

Melbu

Melbu

Melbu

Morfjorden am Abend

Camp am Strand

Kochen

Trish kocht

Brot backen  für den nächsten Tag

waiting for the bread

Strecke:  Risøyhamn -> Sortland -> Stokmarknes
Unterkunft:
Camp(23.08.2008)
Wetter: überwiegend trocken
Profil:
Flach
Tageskilometer:
52,88 km Fahrtzeit: 3:24:39 Durchschnitt: 15,78 km/h

Morgens gibt es meine Mehlfladen (Tourbrot) ohne Öl. In Wasser gebraten…. funktioniert, schmeckt nicht und bringt nix. War nicht meine Idee. Zusammen fahren ist anstrengend, sie fährt langsamer, ich halte ständig zum fotografieren an. Sie ist morgens lange vor mir fertig – ich bin nicht überrascht – und fährt schon los. In Sortland treffe ich sie wieder. Trish geht shoppen. Sie braucht neue Handschuhe, sie hat ihre verloren und kommt mit Kälte nicht wirklich gut zurecht, wie ich leicht an den inzwischen aufgeplatzten Frostblasen an ihren Fingern sehen kann. Ein paar wasserdichte Socken braucht sie auch, sie hat keine festen Schuhe dabei, nur Sandalen und auf Dauer wird das bei dem Regen hier etwas kühl und mit der Kälte hat sie es ja nicht so.

Ich suche mir solange ein Kaffee mit Internetanschluss. Nachdem Trish ihre shopping-Tour beendet hat bin ich noch längst nicht fertig mit meinem nächsten Bericht. Wir tauschen E-Mail Adressen aus, verabschieden uns und sie fährt alleine weiter, sie möchte versuchen die Fähre in Melbu heute noch zu bekommen. Trish war eine sehr sympathische, lustige und interessante Reisebegleitung, es ist schon etwas schade, dass wir nicht noch eine Weile zusammen weiterfahren. Aber wir sind beide recht stur und hätten uns vermutlich nach kürzester Zeit gegenseitig erschlagen.

Ich folge vielleicht 2 Stunden später und fahre die Küstenstraße von Sortland Richtung Stokmarknes, nicht ganz ohne nach einem qualmendem Campfire Ausschau zu halten. Plötzlich hält ein VW-Bus neben mir und der Fahrer spricht mich an. „Kennst du eine Australierin, die hier mit dem Rad unterwegs ist, die zeltet dahinten auf einer Halbinsel etwas abseits der Straße.“

Etwas abseits ist gut – gut 300 Meter über Stock und Stein…. Ich komme gerade richtig, das Essen ist grad fertig. Der Platz, den Trish sich hier ausgesucht hat ist klasse und es wird wieder ein lustiger Abend.

Nebel am Morgen

Auf Hinnøya

Camp

Auf Hinnøya

Holzkirche

Sortland

Trish kocht

Strecke:  Nordmela -> Risøyhamn –>
Unterkunft:
Camp(22.08.2008)
Wetter: Regen, kalt, nicht gemütlich
Profil:
Flach
Tageskilometer:
61,71 km Fahrtzeit: 4:04:02 Durchschnitt: 15,40 km/h

Trish verliert Dinge….. alles. Ihre Handschuhe, Stifte, Socken, Personalausweis, Fahrradschloss, Messer, …. Sie hat es sogar schon geschafft ihr Rad zu verlieren. Die wichtigsten Dinge hat sie bisher meistens wieder gefunden. Dafür ist sie schnell beim packen, auspacken, Zelt aufstellen und kochen. Ich bin noch nie besonders schnell gewesen in diesen Dingen, habe aber mittlerweile eine gewisse Routine. In den vielleicht 15 Minuten die ich gestern gebraucht habe, um mein Zelt aufzustellen und wohnlich einzurichten, hat sie ihr Zelt stehen, das Lagerfeuer brennt und das Wasser kocht schon. Heute früh ist das ähnlich. Sie nutzt die Zeit, die sie auf mich wartet, um zu versuchen per Anhalter zurückzufahren zu der Rocket Base. Dort hat sie nämlich gestern ihr Fahrradschloss vergessen. Hier kommen nicht wirklich viele Autos vorbei und damit wird das Schloss zurückgelassen. Eine vollständige Liste der Dinge, die sie vorloren hat gibt es übrigens auf ihrer Seite.

Morgens können wir noch kurz ins Meer springen. Eine Weile scheint noch die Sonne, dann fängt es an zu regnen und hört auch nicht mehr auf. Abends gibt es nahe der Straße noch eine Möhrensuppe (ich koche) und heiße Schokolade.

Insgesamt ein lustiger Tag bei scheußlichem Wetter und ich konnte mich schon mal an Trishs Kampfschrei gewöhnen „Woooooohuuuuu“ den man immer zu hören bekommt wenn es bergauf oder bergab geht, wenn man losfährt, irgendwo ankommt, man was tolles sieht oder sonst irgendetwas passiert. An ihren „fast bubbled australien slang“ konnte ich mich heute noch nicht wirklich gewöhnen, aber ich tue mein bestes.

Camp am Strand

woooooohhuuuuuuu

Andøya

Andøya

Küste bei Andøya

Küstenstraße

Hinnøya

Trish im Regen

Hinnøya

hölzerne Trolle

Strecke:  Bleik -> Nordmela
Unterkunft:
Camp(21.08.2008)
Wetter: Trocken
Profil:
Flach
Tageskilometer:
26,86 km Fahrtzeit: 1:30:31 Durchschnitt: 18,36 km/h

Es geht wieder los

Auf geht’s, mit dem festen Vorsatz heute mal wieder ein wenig Strecke zu machen starte ich recht früh meine Tagesetappe.

Sollte ich ein offenes Kaffee finden, möchte ich in Bleik schnell noch einen Kaffee trinken. Ich finde zwar eine nette Bäckerei, aber es stehen drei bepackte Reiseräder davor. Irgendwie befürchte ich, dass ein Treffen mit anderen Reiseradlern wieder mal dazu führen wird, dass man den halben Tag verquatscht. Ich bin heute nicht sonderlich interessiert an langen Gesprächen. Ich verzichte und fahre vorbei.

Auf Andøya

Auf Andøya

Junger netter sportlicher Franzose dessen Namen ich nicht aufgeschrieben habe

Nach einem Stück wirklich schöner Strecke stoße ich wieder auf ein Kaffee. Kaum, dass ich anhalte kommt mir ein junger, netter Franzose sehr sportlich entgegen und freut sich riesig einen anderen Reiseradler zu treffen, mit dem er sich unterhalten kann. Ich bin sonst auch immer sehr interessiert an Gesprächen und Erfahrungsaustausch, aber heute ist mir danach mit mir und meinen Gedanken allein zu sein und einfach zu fahren – nicht zu reden – aber was bleibt mir? Er fährt dahin wo ich herkomme ich gebe ihm ein paar Tips und er freut sich wirklich jemanden zum quatschen zu haben, ich glaube die letzten Tage waren recht einsam für ihn. Er ist ziemlich sportlich unterwegs und hat auch feste Tagesetappen, was für mich kaum noch vorstellbar wäre. Während wir quatschen nähern sich von hinten die drei Reiseradler die ich in Bleik „umgangen“ habe. Drei Frauen, zwei Norwegerinnen die auf der Fähre von Gryllefjord nach Andenes eine Australierin getroffen haben. Die drei haben übrigens die letzte Nacht direkt neben der Rocket Base gezeltet. Ich hatte mir das auch überlegt, weil die Wiese so schön gemäht war, aber ich hatte befürchtet, dass das Ärger geben könnte.

Trish (Tricia) – die Australierin – hat neun Monate Zeit für ihre Tour.
Sie ist in Helsinki losgefahren und war inzwischen am Nordkap. Jetzt möchte sie nach Barcelona…. vermutlich über Indien, ziemlich sicher über Irland, hoffentlich durch die Schweiz und, und, und,…. Ich verstehe ihre Reiseroute nicht wirklich…. sie auch nicht. „It’s just – I don’t make sense“ Sie hat einen Internetblog über ihre Reise, mit Fotos und ganz viel Text Trishcanfish. Der Blog ist sehr trishig geschrieben und schön zu lesen, aber nicht immer zu verstehen.

Trish verabschiedet sich von ihrer norwegischen Begleitung und wir setzen uns ins Kaffee und bleiben dort für viele Stunden sitzen…..

So viel zum Thema, „Heute mach ich mal Strecke“.

Wir fahren dann also zu viert weiter. Dexter, Terry, Jörg und Trish

Dexter

Terry

Brooks Sattel
Ach ja, einen Brooks Sattel erkennt man am besten daran, dass man ihn nicht sieht.
Trish

Hütte (alt und windschief)

G'Day

Abends kochen wir zusammen, von Trish gibt es eine Beerenauslese mit
noodles und von mir getrocknete Aprikosen im Teigmantel (Grundrezept für die Teigmischung wie bei dem Brot vorgestern)
Beerenauslese

Trockene Aprikosen im Teigmantel

Strecke:  Andenes -> Bleik
Unterkunft:
Camp(20.08.2008)
Wetter: Regen und Nebel
Tageskilometer: 30,25 km Fahrtzeit: 1:59:48 Durchschnitt: 15,9 km/h
Andenes

Camp nahe Bleik

Strand vor mir ...

... und Berge im Rücken

Abendstimmung

Abendstimmung

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