Strecke: Rudskoga -> Ånnaboda
Unterkunft: Camp(08.05.2008)
Fahrbahn: erst wellig und am Schluss 200 meter hoch
Wetter: Sonne
Tageskilometer: 83,71 km Fahrtzeit: 5:21:12 Durchschnitt: 15,99 km/h

Ich brauche einen gemütlichen Campingplatz nahe einer größeren Stadt um in Ruhe die üblichen Verdächtigen zu pflegen, reparieren und kontrollieren. Das Zelt braucht endgültig einen neuen Reißverschluss. Das Rad und der Kocher brauchen nur ein wenig Pflege und Zuwendung und ich brauche Gesellschaft. In Örebro gibt es einen Campingplatz und in der Nähe (ca. 20 km entfernt) liegt noch einer. Campingplätze in den Städten sind nach meiner bisherigen Erfahrung teurer und weniger schön. Also fahre ich heute den etwas abseits liegenden Platz bei Ånnaboda an und bleibe ein paar Tage dort. Ein oder zwei Tage werde ich schon für Fahrradpflege und Kontrolle brauchen. Hoffentlich finde ich in Örebro jemanden der mir einen neuen Reißverschluss ins Zelt einnäht.

Der Weg nach Ånnaboda ist beschwerlich, der Campingplatz liegt etwa 200 Meter hoch, die nächste Einkaufsmöglichkeit liegt ca. 200 Meter tiefer und ca. 5 km entfernt. Nach Örebro muss ich noch mal 15 km weiterfahren.

Aber es lohnt sich, ich fühle mich hier sofort wohl. Die Leute sind nett, es gibt Campinggäste die hier überwiegend zum Angeln hinfahren. In der Umgebung des Platzes gibt es zahlreiche Wandermöglichkeiten im Wald. Der Platz gehört zu einem Konferenzzentrum, daher gibt es hier einen sehr schicken Aufenthaltsraum, ständig wechselnde Besucher, freundliches Personal, Bewirtung und viel ausführliche Informationen. Gewissermaßen mache ich hier Camping in einem Hotel mit Businesscharakter. Das Ganze zu einem absolut fairen Preis. Günstiger als Euro 8,50 bin ich in Schweden bisher auf keinem Platz untergekommen.

Der Weg nach Örebo über die Hauptstraße und vor allem der Weg zurück, den ich in den nächsten Tagen einige Male fahren werde ist ein kleiner Nachteil, aber ein wenig Bewegung wird mir schon nicht schaden.

Kanadagans

Biberbiss
Fertig!

Biberbiss
Auch fertig!

Biberbiss
Den schaffen wir auch noch!

Pause

Pferd (schwarz)

Pferd (braun)

Pferd (weiß)

Frühling

kleiner See

Frühling

Waldweg

Strecke: Sjötorp -> Gullspang -> Rudskoga
Unterkunft: Camp(07.05.2008)
Fahrbahn: Asphalt und Schotter
Wetter: Sonne
Tageskilometer: 39,63 km Fahrtzeit: 2:26:18 Durchschnitt: 16,85 km/h

Nach einem recht ereignislosen Tag finde ich eine schöne Stelle an einem See, nicht ohne vorher bestimmt fünfmal mein Rad ergebnislos verschiedene Waldwanderwege entlanggeschoben zu haben. Eigentlich verbringe ich heute fast den ganzen Tag damit nach einem Zeltplatz zu suchen. Wenigstens mit Erfolg. Am Wasser finde ich Spuren vom Reh. Vielleicht bekomme ich ja heute Nacht wieder Besuch.

Gegen 1:00 Uhr, hier ist es deutlich ruhiger und ich bin längst eingeschlafen, weckt mich ein lautes und sehr unzufriedenes Gebrüll. Das Gebrüll kommt vom Wald, ca. 30 m von meinem Zelt entfernt. Ich kann das recht agressive Gebrüll einfach nicht zuordnen. Mir fällt kein Tier ein das zu dem dieses Geräusch passen könnte. Einem Reh traue ich schon die Lautstärke nicht zu und Rehe bellen (fast wie Hunde) aber so was? Aus solcher Nähe habe ich noch kein Reh gehört… Vielleicht ein Reh im Stimmbruch? Hirsche geben andere Laute von sich, ein Bär hört sich völlig anders an und auch ein Elch sollte meiner Meinung nach nicht so brüllen. Für mich klingt das wie ein Löwe oder eine ähnliche Raubkatze. Aber solche Tiere gibt es hier nicht, nur Luchse und die werden sich mit Sicherheit still verziehen wenn ihnen was nicht passt und nicht so einen Aufstand machen mitten in der Nacht und schon gar nicht in der Lautstärke. Jedenfalls fühle ich mich von dem unbekannten Wesen persönlich angesprochen, da passt irgendwem meine Anwesenheit hier nicht. Ich schlafe jedenfalls nicht wieder ein bevor sich das Tier in den Wald zurückgezogen hat, nicht ohne mir noch ein paar sehr deutliche „morgen will ich dich hier nicht wiedersehen“ Brüller dazulassen.

Pferd

Kirche in Södra Råda

Zelten nahe Rudskoga

Abendstimmung

Fleisch

Pilze

Essen

Zutaten: Gurke, Pfeffer, Wasser, Salz, Brühe, Öl, Kartoffeln und Kartoffelpüree

Zubereitung: Die Gurke mit einem Esslöffel „entkernen oder entsaften“ – halt die allzu flüssige Mitte rausschälen. Das feste der Gurke in Stücke schneiden, in einer Pfanne dünsten oder braten. Kartoffelpüree, fertig aus der Tüte (gehört zur Grundausstattung meiner Feldküche) zubereiten und das Gericht damit ergänzen.

Kommentar: Es geht um die Gurke! Was genau dazu kommt ist fast egal. In der hier vorgestellten Zusammenstellung ist das vermutlich etwas ungewohnt aber es macht satt und lecker ist es auch.

Zutaten

Schmorgurke mit Beilage

Strecke: Årnäs -> Mariestad -> Sjötorp
Unterkunft: Camp(06.05.2008)
Profil:
recht flach
Fahrbahn:
überwiegend Asphalt
Wetter: Sonne
Tageskilometer: 57,06 km Fahrtzeit: 3:20:28 Durchschnitt: 15,55 km/h

Der Hirsch den ich heute Früh zu sehen bekomme verhält sich ähnlich wie der Elch, der mir vorige Tage über den Weg gelaufen ist. Er verschwindet im Wald. Der schwedische Wald ist schön und streckenweise richtig urwüchsig, aber wenn man Tiere fotografieren möchte, dann kann man diese überall vorhandenen Büsche und Bäume schon mal verfluchen.

Es ist sehr warm geworden, um nicht zu sagen heiß. Meine Notfallschokolade müsste ich im Notfall jedenfalls trinken. Nicht knabbern, auch nicht löffeln oder schlürfen, sondern trinken. Die warmen Temperaturen haben mich also eingeholt. Irgendwie habe ich damit gerechnet, dass das ungefähr zusammenfällt mit den ersten Touristen und Urlaubern. Ich bin allerdings immer noch der einzige „Nicht Schwede – soweit ich das beurteilen kann“. Auf jeden Fall der einzige Tourenradler. Heute macht sich so langsam ein gewisses Gefühl von Einsamkeit breit… Vielleicht hätte ich heute Nacht doch etwas mehr schlafen sollen.

Ein paar kleinere Schwierigkeiten mit dem Rad und ein grauenvoller und vor allem „leerer“ Campingplatz verbessern dieses Gefühl nicht.

Morgens am Vännern See

Morgens am Vännern See

Nagespuren von einem Biber

zurück zur Straße

Waldweg

Mariestad

Strecke: Lidköping -> Hällekis -> Årnäs
Unterkunft: Camp(05.05.2008)
Profil:
wellig
Fahrbahn:
Asphalt
Wetter: Sonne
Tageskilometer: 49,50 km Fahrtzeit: 3:12:59 Durchschnitt: 15,84 km/h

Von Lidköping aus fahre ich eine landschaftliche schöne Strecke am Vännern See entlang.
In Hällekis finde ich „unvermutet“ ein Fahrradgeschäft. Mein Besuch dort läuft „natürlich“ nicht schnell und reibungslos ab. Am Ende werde ich vom Fahrradgeschäft „gesponsort“. Ich gehöre jetzt „zumindest was meine Kleidung angeht“ auch zum Hällekis Personal. Prima!

Nach dem langen Besuch dort, suche ich mir schon bald einen Zeltplatz am Vännern See. Die Suche zieht sich etwas in die Länge. Nach einigen Kilometern Waldwege und einem ausgiebigen Waldspaziergang über Wanderwege und kleine Holzbrücken (das Rad immer dabei) werde ich schließlich belohnt. Ich entdecke eine wunderschöne kleine
bewaldete Halbinsel mit traumhafter Sicht über den See und schon vorbereiteter Feuerstelle.
Zelt aufstellen, Feuer machen, den Sonnenuntergang genießen, auf dem Feuer kochen. Traumhaft!

Mit dem Schlafen wird das hier allerdings nicht so ergiebig. Die Tierwelt hier wird nachts erst richtig laut. Irgendwo in der Nähe höre ich …. Elche?.
Das Vogelkonzert beginnt auch erst so richtig nach dem es dunkel wird und das in einer überraschenden Lautstärke. Im Wasser landende oder startende Wasservögel sind auch ständig zu hören. Deutlich angenehmer als Auto oder Eisenbahngeräusche, Fluglärm oder ähnliches, aber ähnlich laut und … ungewohnt. So nach und nach gewöhnt man sich daran.

Ein sehr lautes Platschen weckt mich dann aber wieder bevor ich überhaupt richtig eingeschlafen bin. Das Platschen wiederholt sich noch ein paar Mal bis ich drauf komme was das sein muss. Ein Biber! Ich hatte vorher darüber gelesen, hier gibt es Biber und
wenn diese abtauchen schlagen sie mit dem platten Schwanz auf Wasser. Das platscht ganz schön.
Ich hatte nicht damit gerechnet einem Biber zu begegnen, habe eigentlich gedacht die wären eher selten.
Nachdem dann auch noch deutliche Nagegeräusche einsetzen krieche ich aus dem Zelt und gehe mit der Kamera auf Biberjagd. Na ja, man muss es doch wenigstens versuchen auch wenn man sich keine Chancen ausrechnet.

Am nächsten Morgen (da ich eh kaum geschlafen habe stehe ich schon um 5:00 Uhr auf, Jetzt kommt es nicht mehr drauf an und wenn ich jetzt wieder einschlafe komme ich erst am späten Nachmittag los) finde ich Nagespuren an einem Stück Holz die meiner Meinung nach nur von einem Biber kommen können.
Wenigstens etwas.

Pause am Vännerns See

Pause nahe Hällekis

Kettenwechsel mit fachmänischer Unterstützung in Hällekis

Der Vännern See am Abend

Der Vännern See am Abend

Der Vännern See am Abend

Nachtlager auf der Halbinsel

Sonnenuntergang am Vännern See

Lagerfeuer

Sonnenuntergang am Vännern See

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