Värmland


In Örebro suche ich lange ein Geschäft, wo man mir mein Zelt sinnvoll und zu einem fairen Preis reparieren kann. Gar nicht so einfach! Schließlich finde ich einen Schuster der mir helfen kann. Leider dauert das eine Weile. Für die nächsten Tage werde ich ohne Innenzelt schlafen müssen. Eigentlich ist das gar nicht schlecht. Man hat ein wenig mehr Platz im Zelt und ich fühle mich etwas freier. Etwas ungewohnt ist es allerdings wenn dir nachts Frösche durchs Zelt und über den Schlafsack hüpfen. Ist aber bestimmt gut gegen die Mücken.

Svampen ist ein Wasserturm der hier in den fünfziger Jahren gebaut wurde. Den Turm hat damals ein Scheich gesehen und so großen Gefallen daran gefunden, dass er gleich 11 oder 12 Stück davon in seinem Land gebaut hat.

Örebro Castle

Örebro Castle

Örebro Castle

Engelbrekt Engelbrektsson

zwischen Örebro und Annaboda

Blick von Svampen

Tja?

Svampen

Abgesehen von zahlreichen Wanderwegen zu den Seen in der Umgebung und um diese herum kann man von hier sehr gut die 7 km nach Suttarboda und die 10 km nach Blankhult laufen. Beide Strecken sind Teilstrecken des Bergslagsleden der mit 17 Etappen und ca. 280 km Länge wiederum Teil des europäischen Fernwanderweges von Sizilien nach Nordschweden ist. Sowohl in Suttarboda, als auch in Blankhult gibt es Unterstände im Wald in denen man prima übernachten kann, um dann am nächsten Tag zurück zu gehen. Die Strecke ist allerdings so, dass man auch bequem an einem Tag hin und zurück wandern kann.

Die Mountainbikestrecken sind für mein Rad nicht geeignet, aber ich bin auch froh mal nicht auf dem Rad zu sitzen. Während ich hier bin finden hier auch einige Orientierungsläufe statt, bei denen die Teilnehmer mit einer Karte in der einen und einem Kompass in der anderen Hand kreuz und quer durch den Wald rennen und dabei festgelegte Wegmarken abklappern.

Fast jeden Abend treffe ich hier auf dem Platz einen Fischer, der mit ansteckender guter Laune seinen heutigen Fang (ein bis drei gewaltige Fische) putzt, ausnimmt und in tellergerechte Stücke zerlegt. Er bezeichnet sich selbst begeistert als „Life-Enjoyer“, gibt seinem gefangenen Fisch dabei wohlwollend einen freundschaftlichen Klaps und strahlt mich glücklich durch seinen dichten Bart an.

Bergslagsleden Pforte

Fischer am See

See im Wald

See im Wald

Bei Ånnaboda

Brücke am Wanderweg

Bei Ånnaboda

Ein wenig Schnee liegt hier noch

Wanderweg

Wanderweg

Bei Ånnaboda

Falkaberget

Falkaberget

weibliche Schellente

Strecke: Rudskoga -> Ånnaboda
Unterkunft: Camp(08.05.2008)
Fahrbahn: erst wellig und am Schluss 200 meter hoch
Wetter: Sonne
Tageskilometer: 83,71 km Fahrtzeit: 5:21:12 Durchschnitt: 15,99 km/h

Ich brauche einen gemütlichen Campingplatz nahe einer größeren Stadt um in Ruhe die üblichen Verdächtigen zu pflegen, reparieren und kontrollieren. Das Zelt braucht endgültig einen neuen Reißverschluss. Das Rad und der Kocher brauchen nur ein wenig Pflege und Zuwendung und ich brauche Gesellschaft. In Örebro gibt es einen Campingplatz und in der Nähe (ca. 20 km entfernt) liegt noch einer. Campingplätze in den Städten sind nach meiner bisherigen Erfahrung teurer und weniger schön. Also fahre ich heute den etwas abseits liegenden Platz bei Ånnaboda an und bleibe ein paar Tage dort. Ein oder zwei Tage werde ich schon für Fahrradpflege und Kontrolle brauchen. Hoffentlich finde ich in Örebro jemanden der mir einen neuen Reißverschluss ins Zelt einnäht.

Der Weg nach Ånnaboda ist beschwerlich, der Campingplatz liegt etwa 200 Meter hoch, die nächste Einkaufsmöglichkeit liegt ca. 200 Meter tiefer und ca. 5 km entfernt. Nach Örebro muss ich noch mal 15 km weiterfahren.

Aber es lohnt sich, ich fühle mich hier sofort wohl. Die Leute sind nett, es gibt Campinggäste die hier überwiegend zum Angeln hinfahren. In der Umgebung des Platzes gibt es zahlreiche Wandermöglichkeiten im Wald. Der Platz gehört zu einem Konferenzzentrum, daher gibt es hier einen sehr schicken Aufenthaltsraum, ständig wechselnde Besucher, freundliches Personal, Bewirtung und viel ausführliche Informationen. Gewissermaßen mache ich hier Camping in einem Hotel mit Businesscharakter. Das Ganze zu einem absolut fairen Preis. Günstiger als Euro 8,50 bin ich in Schweden bisher auf keinem Platz untergekommen.

Der Weg nach Örebo über die Hauptstraße und vor allem der Weg zurück, den ich in den nächsten Tagen einige Male fahren werde ist ein kleiner Nachteil, aber ein wenig Bewegung wird mir schon nicht schaden.

Kanadagans

Biberbiss
Fertig!

Biberbiss
Auch fertig!

Biberbiss
Den schaffen wir auch noch!

Pause

Pferd (schwarz)

Pferd (braun)

Pferd (weiß)

Frühling

kleiner See

Frühling

Waldweg

Strecke: Sjötorp -> Gullspang -> Rudskoga
Unterkunft: Camp(07.05.2008)
Fahrbahn: Asphalt und Schotter
Wetter: Sonne
Tageskilometer: 39,63 km Fahrtzeit: 2:26:18 Durchschnitt: 16,85 km/h

Nach einem recht ereignislosen Tag finde ich eine schöne Stelle an einem See, nicht ohne vorher bestimmt fünfmal mein Rad ergebnislos verschiedene Waldwanderwege entlanggeschoben zu haben. Eigentlich verbringe ich heute fast den ganzen Tag damit nach einem Zeltplatz zu suchen. Wenigstens mit Erfolg. Am Wasser finde ich Spuren vom Reh. Vielleicht bekomme ich ja heute Nacht wieder Besuch.

Gegen 1:00 Uhr, hier ist es deutlich ruhiger und ich bin längst eingeschlafen, weckt mich ein lautes und sehr unzufriedenes Gebrüll. Das Gebrüll kommt vom Wald, ca. 30 m von meinem Zelt entfernt. Ich kann das recht agressive Gebrüll einfach nicht zuordnen. Mir fällt kein Tier ein das zu dem dieses Geräusch passen könnte. Einem Reh traue ich schon die Lautstärke nicht zu und Rehe bellen (fast wie Hunde) aber so was? Aus solcher Nähe habe ich noch kein Reh gehört… Vielleicht ein Reh im Stimmbruch? Hirsche geben andere Laute von sich, ein Bär hört sich völlig anders an und auch ein Elch sollte meiner Meinung nach nicht so brüllen. Für mich klingt das wie ein Löwe oder eine ähnliche Raubkatze. Aber solche Tiere gibt es hier nicht, nur Luchse und die werden sich mit Sicherheit still verziehen wenn ihnen was nicht passt und nicht so einen Aufstand machen mitten in der Nacht und schon gar nicht in der Lautstärke. Jedenfalls fühle ich mich von dem unbekannten Wesen persönlich angesprochen, da passt irgendwem meine Anwesenheit hier nicht. Ich schlafe jedenfalls nicht wieder ein bevor sich das Tier in den Wald zurückgezogen hat, nicht ohne mir noch ein paar sehr deutliche „morgen will ich dich hier nicht wiedersehen“ Brüller dazulassen.

Pferd

Kirche in Södra Råda

Zelten nahe Rudskoga

Abendstimmung

Fleisch

Pilze

Essen

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