Lofoten


 Odin
Odin

Odin ist die höchste und erste Gottheit. Er ist vielseitig. Odin ist sowohl Kriegs-und Totengott, als auch der Gott der Magie, der Ekstase und der Gott der Dichtkunst und der Runen. Odin ist ein Wanderer auf der Suche nach Wissen. Kein Opfer und Risiko ist ihm zu groß, um neues Wissen zu erlangen.

Eine seiner Frauen, Freia, hat neuerdings eine Schokoladenfabrik in Norwegen deren Erzeugnisse mich auf meiner Skandinavientour ständig begleiten und schon oft glücklich gemacht haben. Freia wird übrigens manchmal auch Frau Holle genannt.

Langhaus
Langhaus

Das hier zwischen 1983 und 1989 ausgegrabene Langhaus war 83 m lang und 9 m breit und in fünf Wohnräume unterteilt (Haupteingang, Wohnteil, große Halle, Lagerraum und Stall). Das Gebäude wurde später originalgetreu nachgebaut und ist wesentlicher Bestandteil des Wikingermuseums.

 Webwand
Webwand

Das Weben und die Heilkunst war den Frauen vorbehalten. Die Frauen backten das Brot und brauten das Bier, kümmerten sich um die Pferde und waren für die Erziehung der Kinder zuständig. Eine Frau konnte allerdings auf eigenen Wunsch auch zur See fahren, jagen und mit den Männern in die Schlacht ziehen. Ein Mann allerdings der weben, heilen und Brot backen wollte wurde vom Hof gejagt.

Die Frau des Hausherrn hatte die Schlüsselgewalt. Sie trug, wenn der Mann auf Handelsreise war oder in die Schlacht zog, die Schlüssel zu allen Truhen, Türen und Schränken. Männer und auch Frauen konnten sich unkompliziert scheiden lassen, dazu genügte es die Scheidung vor Zeugen, am Bett oder an der Haustür, zu erklären.

große Halle (Festhalle)
großer Saal

In der großen Halle wurden Hochzeiten gefeiert, Gespräche mit anderen Häuptlingen geführt und Opferfeste zu Ehren der Götter abgehalten. Bei Festen wurde starkes Bier ausgeschenkt, um den Göttern schnellstmöglich näher zu kommen. „Sprich, man wollte sich so schnell es geht die Rübe zuballern!“

Birkenrindenbeerensammeltragetasche
Birkenrindenbeerensammeltragetasche aus Birkenrinde

Die Birke wird mehr und mehr zu einem kleinen Wunder für mich. Die Blätter kann man essen, die Rinde ebenfalls (das Kambium). Die Birkenhaut ist hervorragender Zunder und auch Rinde und Holz eignen sich ideal, um ein Feuer anzuzünden. Im Frühjahr kann man einen leckeren, erfrischenden und gesunden Saft abzapfen, den man sich auch gleich in die Haare schmieren kann. Die Birke ist ein Pionierbaum, der auf nährstoffarmen Böden gut gedeiht und damit den Weg bereitet für andere Gehölze. Birken wachsen auch noch auf Island und sogar auf Spitzbergen, auch wenn sie dort so klein sind, dass sie kaum noch als Birke zu erkennen sind. Darüber hinaus haben die Wikinger ohne viel Aufwand eine haltbare Tragetasche aus der Birkenrinde angefertigt.

Herstellung von KerzenständernHerstellung von Kerzenständern

Holzbohrer
Holzbohrer

Werkzeugwand
Werkzeugwand

Die Werkzeuge der Wikinger unterscheiden sich kaum von den Werkzeugen die wir heute verwenden.

Feldbetten
transportable Feldbetten

Die Betten waren ein Stecksystem, so konnte man sie auseinandernehmen, auf einem Schiff platzsparend verpackt mitnehmen und überall wo man ankommt leicht wieder zusammensetzen. Sehr praktisch auf Reisen.

 Speis und Trank
Speis und Trank

Die Winkinger tranken leichtes Bier aus Hörnern. Das Bier war für lange Zeit das Brot der Wikinger. Die Herstellung von Brot (im Bild in dem Korb in der Mitte unten) wurde erst später bekannt. Das Brot wurde dann mit Mehl, Wasser und Schafsblut hergestellt, daher die dunkle Färbung. Daneben wurden Fische, Pilze und Früchte getrocknet, die so über Jahre haltbar blieben.

Das Brot war steinhart. Nichts für alte Leute mit schlechten (oder keinen) Zähnen. Die Wikinger wurden allerdings auch selten älter als 50 Jahre.

Unmännlich ist der alternde Mann, ist ein Sprichwort aus einer Sage. Ein Mann der nicht mehr segeln, auf einem Pferd sitzen, das Schwert schwingen oder eine Frau beeindrucken konnte, war nicht mehr viel wert. Es gab keinen großen Respekt vor dem Alter. Trotzdem schätzte man die Lebenserfahrung der Alten und deren Wissen über die Vergangenheit. (so aus einer Infotafel im Wikingermuseum abgeschrieben)

 Helme
Helme ohne Hörner

Helme aus Eisen waren schwer und teuer, kaum ein Wikinger trug einen Eisenhelm. Die Helme wurden im allgemeinen aus Leder gefertigt. Es gibt keine Quelle, Überlieferung, oder Zeichnung und auch keinen einzigen Fund der Hinweise darauf gibt, dass Wikinger Hörner an den Helmen trugen. Hörner an den Helmen sind aus der Zeit vor den Wikingern, überwiegend im Zusammenhang mit Schamanen und Magiern bekannt. Hörner an den Helmen sind im Kampf oder auf See auch denkbar unpraktisch. Auf See könnte man leicht in der Takelage hängenbleiben. Im Kampfgetümmel gilt das Gleiche. Dazu kommt, dass ein Schwert, dass eigentlich am Helm abgleiten soll sich leicht an einem Horn verfangen könnte und somit die volle Wucht des Schlages auf Kopf und Genick übertragen wird.

Wikingerboot
Wikingerboot

Wikingerboot

Strecke:   Haukland -> Wikinger Museum -> Haukland
Unterkunft: Camp(29.08.2008)
Wetter: Sonne
Profil:
wellig
Tageskilometer:
39,82 km Fahrtzeit: 1:49:30 Durchschnitt: 22,04 km/h

Früh am Morgen mache ich mich auf den Weg zum Wikingermuseum. Trish geht heute zu Fuß los und erkundet die Gegend.

Ich rolle gemütlich auf dem Radweg bergab durch den kleinen Ort Borg, auf meinem Weg zum Wikingermuseum. In meiner üblichen, gemütlichen, aber nicht ganz ungefährlichen Haltung.  Die Arme lässig durch den Multifunktionslenker gelegt und die Hände vor der Lenkertasche verschränkt. Mein Glück, dass ich wenigstens nach vorne gucke. Ein Auto schießt unmittelbar vor mir aus einer Einfahrt und bleibt mitten auf dem Radweg stehen. Ich sehe keine Chance mehr das Rad noch rechtzeitig abzubremsen. Die Hände zurück an die Bremsen, Lenker einschlagen und Vollbremsung einleiten. Mit blockierenden Rädern rutscht das Hinterrad rum und ich komme quer zur Fahrtrichtung neben dem Auto zum Stehen. Der linke Fuß ist aus der Pedale ausgeklinkt, steht auf dem Boden und stützt mich ab. Der rechte Fuß ca. 5 cm neben dem Wagen. Keine halbe Schrecksekunde später will ich den rechten Fuß auch ausklinken um dem Blindflugfahrer vor sein Blech zu treten, als der Fahrer Gas gibt und verschwindet. Mich lässt er, etwas verdattert auf dem Radweg stehen.

Das ist nicht fair! Ich sehe hier dem Tod ins Auge und diese blinde Bedrohung auf vier Rädern hat noch nicht mal was davon mitbekommen!!!! Wär der Wagen eine halbe Sekunde später aus der Einfahrt gekommen, wäre meine Tour mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit beendet gewesen. Noch ein wenig später und über Wohl und Wehe hätten seine Bremsen entschieden. Mit Gepäck hätte das ganze auch anders ausgesehen. Richtig viel Glück habe ich gehabt und mein Bremsmanöver war eher ein Zufallsprodukt und keine bewusste Aktion.

Nach meinem Aufenthalt im Museum fahre ich zum Strand zurück. Trish hat sich inzwischen um das Essen gekümmert. Nachdem wir gestern jedes noch so kleine Stück Treibholz vom Strand gesammelt und verbrannt haben, hat sie heute auf ihrem Ausflug trockenen Seetang zusammengetragen, Holz war auch in der näheren Umgebung keines mehr zu finden. Zum Abendbrot hat sie Uferschnecken gesammelt und jede Menge Blaubeeren als Nachtisch.

Das Feuer brennt schon und ich habe das Gefühl nach Hause zu kommen. Klasse!
Haukland Beach

Camp am Strand

Haukland Beach

Bigorneau (Uferschnecken)

Strecke:   Eggum -> Haukland
Unterkunft: Camp(28.08.2008)
Wetter: trocken
Profil:
wellig
Tageskilometer:
31,5 km Fahrtzeit: 1:47:15 Durchschnitt: 17,78 km/h
The head

Küste bei Eggum

Strandgut

Küste bei Eggum

Küste bei Eggum

Berge und Licht

Bei Eggum

Eggum

Eggum

.....

Abendbrot

einer der 10 schönsten Strände Europas

Sonnenuntergang an einem der 10 schönsten Strände Europas

Strecke:   Rørvika -> Eggum
Unterkunft: Camp(27.08.2008)
Wetter: wenig Regen
Profil:
fast flach
Tageskilometer:
52,75 km Fahrtzeit: 3:18:43 Durchschnitt: 16,20 km/h

Während der letzten Tage haben wir uns immer wieder gegenseitig Nachrichten geschrieben und so auf der Strecke platziert, dass der andere diese Nachricht unmöglich übersehen kann. Leider hat keiner von uns auch nur eine dieser Nachrichten entdeckt. Heute wollen wir uns nicht auf unser Glück verlassen uns vielleicht am Abend wieder zu treffen. Gemeinsam radeln kommt aber überhaupt nicht in Frage. Ich fahre vor und wir vereinbaren einen Rastplatz, der auf der Strecke liegt als Nachrichtenpunkt. Bis ich dort bin werde ich wissen, wo ich heute Nacht schlafen möchte. Mein Tagesziel soll ich auf einen Zettel schreiben und unter den Tisch auf dem Rastplatz kleben.

Ich fahre langsam und fotografiere viel. Ich komme erst recht spät am Rastplatz an und bin mir gar nicht sicher ob Trish nicht vielleicht wieder an mir vorbeigefahren ist. Ich klebe meine Nachricht unter einen der vielen Tische. Mein Ziel ist Eggum, ich habe gehört, dass man dort einen schönen Tagesausflug zu Fuß unternehmen kann.

Auf dem Rastplatz ist ein Pärchen gerade dabei ihr Zelt aufzustellen. Es liegt nahe die beiden zu bitten Trish Bescheid zu geben wo ich hinmöchte, aber die beiden wirken derart verschlossen, eingebildet, wenig gesprächig und unfreundlich, dass ich es erst gar nicht versuche. Was soll ich mich mit denen rumärgern, da verlass ich mich lieber auf die angeklebte Nachricht.

Als ich in Eggum ankomme, wird es schon dunkel. Eggum ist ein interessanter Platz und viele Besucher kommen hierher, so auch zwei deutsche Mädels, die den Sommer über im Wikinger Museum arbeiten. Auch sie haben keine einsame Radlerin auf dem Weg hierher gesehen. Das wird wohl nichts mehr, heute.

Sehr spät am Abend kommt Trish doch noch angefahren. Mit den Worten „Ich kann es gar nicht glauben! Warum hast du mir keine Nachricht hinterlassen?“

Trish ist völlig aufgedreht. Sie erzählt und erzählt und erzählt…

„fast bubbled australien slang“ hoch 2 – Ich verstehe kein Wort. Das macht nichts – ich lass sie reden 😉 – schön, dass sie wieder da ist.

Sie war an dem Rastplatz und hat dort unter alle Tische geschaut nur nicht unter den, wo die Nachricht war. Dort saßen die beiden, die ich auch schon gesehen hatte und haben ihr schnell erklärt, dass dort auch keine Nachricht ist. Trish kann gar nicht mehr aufhören sich über sie aufzuregen.

Wir hatten am Morgen sieben verschiedene mögliche Tagesziele grob im Auge. Wie Trish jetzt ausgerechnet auf die Idee gekommen ist hierher zu fahren bleibt ihr Geheimnis.

Frühstückskaffee

Trish's Brot

und meins.... etwas aufgemöbelt ;-)

Aussicht

Du in Deiner Umwelt... oder so

Trish

Auf den Lofoten

Lofoten

Bei Eggum

Strecke:   Rørvika -> Henningsvær -> Rørvika
Unterkunft: Camp(26.08.2008)
Wetter: Sonne und am Abend Regen
Profil:
fast flach
Tageskilometer:
20,09 km Fahrtzeit: 1:03:54 Durchschnitt: 19,54 km/h

Das perfekte Brot

Nach einer Runde Dart, die ich am Morgen gegen Trish verliere und einem eiskaltem Bad im Meer machen wir einen Ausflug nach Henningsvaer. Der Eindruck, den diese knapp 10 Kilometer von unserem Lager entfernte Hafenstadt vermittelt wird beherrscht von den typischen, alten und bunten, allerdings größtenteils pflegebedürftigen Holzhäusern.

Für den Abend habe ich mir vorgenommen mit den Erfahrungen der letzten Versuche ein perfektes und vollkommen unverbranntes Brot im Lagerfeuer zu backen.

Trish sieht sprach- und fassungslos – aber durchaus amüsiert – zu, wie ich die Feuerstelle vergrößere, einen zu allen Seiten geschlossenen Backofen im Inneren der Feuerstelle anlege, den Topf mit dem Brot darin platziere, einen passenden Deckstein mit einem stabilen Draht so präpariere, dass ich ihn mit einer großen Eisenstange nach der gewünschten Backzeit wieder herunter nehmen kann ohne größere Verbrennungen dabei zu erleiden.

Danach suche und trage ich große Mengen trockenes Holz aus der Umgebung zusammen.

Leider öffnet der Himmel seine Schleusen, kaum dass das Feuer brennt. Mit der Plane und einigen, schnell auf die passende Länge gehackten Ästen konstruiere ich in aller Eile einen Regenschutz damit wir nicht völlig durchnässt werden. Ein Abbruch des Experiments kommt natürlich nicht in Frage.

Nach 4,5 Stunden harter Arbeit kann ich stolz und müde das erste vollkommen unverbrannte Brot und selbst gebackene Brot aus dem Feuer holen. Trish backt in der ausglühenden Asche meines Großfeuers jetzt auch schnell noch ihr Brot innerhalb von knappen 45 Minuten. Ihr Verfahren ist wesentlich unkomplizierter und kommt einem üblichen Verfahren deutlich näher als meine Konstruktion, aber ihr Brot ist wieder aufs Übelste verbrannt und längst nicht so perfekt wie meins.

Wir müssten beide zugeben, dass der effektivste Weg an leckeres Brot zu kommen in den nächsten Supermarkt führt.
Zumindest ich möchte davon aber nichts wissen 😉 Bei der nächsten Gelegenheit werden meine Versuche fortgesetzt.

Als Nebentätigkeit während der Backaktion habe ich ein wohlschmeckendes Menü für zwei Personen aus Champignons, Kartoffeln, Salz, Pfeffer, Thunfisch, Muskat, Zwiebeln, Knoblauch und trockenen Erbsen, die Trish seit Tagen in einem Glas einweicht, zubereitet.

Nicht, dass irgendwer auf die Idee kommt ich hätte die 4,5 Stunden faul und träge ins Feuer geschaut.

Trish

Dart

junge Möwe

Henningsvær

Henningsvær

Fußballstadion von Henningsvær

Henningsvær

Henningsvær

Henningsvær

Henningsvær

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