27.07.2010

Ille-sur-Têt -> Caixas -> Argelès-sur-Mer -> Col-de-Banyuls -> L’Escala

155 km


Bis Caixas fahre ich auf einer traumhaft schönen, bergigen Waldstrecke. Hier stehen reichlich Korkeichen die größtenteils bereits „abgeerntet“ wurden, man hat den Eichen gewissermaßen die Hosen ausgezogen. Abgesehen von ein paar Rennradfahrern, die alle sehr überrascht sind mich hier in den Hügeln zu sehen, bin ich alleine auf der Strecke.

Argelès-sur-Mer mit Argelès-Plage: OK, zum ersten Mal in meinem Leben sehe ich das Mittelmeer. Ich hatte noch nie das Bedürfnis hierher zu kommen. Strand, Sonne und Trubel schrecken mich in der Kombination doch sehr ab. Jetzt wo ich hier bin finde ich es nicht halb so schlimm wie erwartet, aber ich bin ja auch gleich wieder weg. Der Strand allerdings ist für mich eine nicht betretbare Zone. Eine riesige Sandfläche ohne auch nur einen Hauch von Schatten, nur gleißende, alles vernichtende Sonne. Ich schieße mein Foto vom Rand aus und fahre weiter.

Die eigentlich geplante Strecke über den Col de Mollo ist leider als gesperrt gekennzeichnet, so muss ich ein kurzes Stück Hauptstraße fahren. „Ekelhaft“, Kopf abschalten und die 6 Kilometer abrollen. Bei Banyuls-sur-Mer geht es auch schon wieder auf super schöner, allerdings mit 18% für mich eindeutig zu steiler Strecke weiter auf den Col de Banyuls.

Spanien begrüßt mich mit einer ruhigen, beschaulichen Strecke, Rindern auf der Straße und ein paar kleinen – vier Haus ein Hof – Orten. Alles wunderbar bis ich auf die C-31 komme. Diese „gelbe – überregionale Verbindungsstrecke“ ist ausgebaut wie eine Autobahn. Auf dem breiten Seitenstreifen ist Radfahren sehr sicher und entspannt, aber da man so gar nichts zu sehen bekommt – nur Straße und Leitplanke – überhaupt nicht abwechslungsreich, totlangweilig und sehr ermüdend. Oder liegt das vielleicht an den heute gefahrenen Kilometern und dem geschobenen Col de Banyuls?

Als ich bei meiner Gastfamilie (siehe auch hier „Dodge Charger Restauration“ und hier „Limousin Rinder„) an ihrem Ferienhaus , in Escala ankomme ist keiner da. Ich komme aber auf den Hof und kann mich unter der Gartendusche frisch machen. Neben dem Pool lasse ich mich nieder, koche mir lecker Nudeln und öffne entspannt und glücklich eine Dose Bier.