Vorbereitung


In den Bergregionen von Marokko leben überwiegend Berber. Diese sprechen als Muttersprache ihren Berberdialekt. Je nach Region (Taschelhit, Tamazight oder Tarifit). In der von mir bereisten Region überwiegend Taschelhit. Die meisten Berber lernen nie ihre Sprache zu schreiben. In der Schule wird Arabisch unterrichtet und Französisch, bzw. in einigen Regionen Spanisch. Marokkaner, die viel Kontakt mit Touristen haben sprechen oft auch, zumindest bruchstückhaft, Englisch oder Deutsch. In den Bergregionen trifft man aber auch auf ältere Leute, die nur ihren Berberdialekt sprechen.

Da ich weder Arabisch noch Französisch spreche  und natürlich auch kein Wort Berber, wird sich die Kommunikation etwas schwierig gestalten. Ich gebe mir also Mühe ein wenig Französisch zu lernen bevor es losgeht. Wirklich unterhalten kann ich mich so nicht, aber für ein wenig smaltalk wird es reichen. Daneben stelle ich mir aus verschiedenen Reiseführern eine Art Minimalwortschatz arabisch zusammen. Im Internet habe ich noch diesen Arabisch-Kurs (allerdings Tunesisch-arabisch) gefunden. Einige Worte konnte ich in Marokko sofort verständlich von mir geben, bei einigen bin ich gescheitert. Hier mal eine Liste der Wörter bei denen man mich am Ende verstanden hat…. Was nicht heißen soll, dass ich sie wirklich richtig ausspreche.

  • Guten Tag: Salam aleikum
  • Guten Tag (als Antwort auf Salam aleikum): aleikum Salam
  • Guten Morgen: Sbachir
  • Tschüss: bi’slemma
  • Gute Nacht: laila saida
  • Gut (auch im Sinne von „wie geht’s): labäss
  • Alles gut: kulschi labäss
  • Danke: schokran
  • Nein Danke (sinnvoll im Umgang mit hartnäckigen Verkäufern): la schokran
  • Nichts zu danken: la schokran ala oaschib
  • Genug: safi
  • Brot: chobs
  • Wasser: l’emma
  • Kaffee: K’awa
  • Milchkaffee: K’awahelib
  • So Gott will: inscha allah
  • Ich spreche nicht arabisch: Mennet klmesch arabia
  • Sehr gut: msien
  • Wie heißt du: Äsmäk
  • Ich heiße Jörg: Äsmi Jörg
  • Ich bin Deutscher: Änä Almanni
  • Kein Problem: Maakin Muschkiel
  • Entschuldigung: Sammahenni
  • Fünf: Chamsa
  • Zehn: Aschra

Also es reicht für Hallo und Tschüss und ich komme so an Wasser und Brot. Das notwendigste Verständigungs Minimum ist damit erreicht.

Aus den zahlreich gelesenen Reiseberichten und dem Marokko-per-Rad Forum habe ich erfahren, dass Begegnungen mit Kindern nicht immer unkompliziert sind.

In erster Linie sind die Kinder neugierig und wollen sich den seltsamen Radfahrer, der da die Straße entlang kommt ganz genau anschauen. Wenn man irgendwo zeltet und von Kindern entdeckt wird, wird es schwer sie wieder loszuwerden und sie wollen sich natürlich auch alles genau anschauen was man so dabei hat. Ich habe keine rechte Vorstellung wie ich mit einer Horde neugieriger Kinder umgehen soll, die mich an meinem Zeltplatz endeckt hat. Teilweise betteln die Kinder massiv. „Bonjour! Stylo!“ (Kugelschreiber), „Bonjour! Bonbon!“, „Bonjour! Dirham!“. Ãœberall heißt es, man soll den Kindern auf keinen Fall Geld ohne Gegenleistung geben. Sie lernen so nur, dass sie durch betteln schnell und einfach zu Geld kommen und sie vernachlässigen die Schule. Daneben werden sie, sobald sie merken, dass was zu holen ist nicht nachlassen und versuchen noch mehr rauszuholen.

– Stylo

Ãœberwiegend fragen sie nach Kugelschreibern. Warum brauchen sie so unglaublich dringend Kugelschreiber? In Marokko habe ich die Antwort darauf bekommen. Es gibt natürlich Kugelschreiber in Marokko, aber nur ganz einfache mit Kappe. Die schicken „europäischen“ Kugelschreiber mit Federmechanismus und Druckknopf oder sonstigen Spielereien sind das Ziel ihrer Begierde. Damit kann man in der Schule nämlich herrlich angeben. „Schau her, was ich hier tolles habe!“  Es ist also Blödsinn und erzeugt nur wieder Neid und Begehrlichkeiten bei den anderen Kindern. Kugelschreiber zu verteilen kann also irgendwie auch nicht das sinnvollste sein, abgesehen davon, dass man als Radfahrer, schon aus Platzgründen, kaum genug Kugelschreiber für alle Kinder mitnehmen kann denen man unterwegs begegnet.

Erwachsenen, arbeitsunfähigen, mittellosen Bettlern, die man vor allem in den Städten antrifft kann man dagegen ruhig ein paar Dirham geben. Die Einheimischen tun das auch. Der Islam verpflichtet Bedürftige mit Almosen zu unterstützen.

Die Kinder sind neugierig und wollen dich sehen, dich und deine Sachen anfassen und mit dir reden. Die Unterhaltung wird in meinem Fall an Sprachschwierigkeiten mehr oder weniger scheitern, bzw. sich auf ein Hallo und Tschüss beschränken. Das ist nicht gerade eine sehr erfüllende Unterhaltung, weder für mich noch für sie,  und schon fangen sie an zu betteln. „Stylo!“ Das wird der Fremde doch wohl verstehen.

Gruppen von Kindern können sehr hartnäckig sein, wenn sie sich mit dem vorbeirauschenden Radfahrer beschäftigen wollen und gelegentlich versuchen sie diesen anzuhalten. Zu diesem Zweck bilden sie Straßensperren, dass heißt sie stellen sich mit ausgebreiteten Armen vor dir auf die Straße und versuchen dir keine Lücke zu lassen durch die du hindurchkommst. Um diese Straßensperren zu durchbrechen soll es empfehlenswert sein, kräftig in die Pedalen zu treten und einfach drauf zu zuhalten. Die Kinder springen dann schon zur Seite. Ich nehme mir also vor es genauso zu machen und hoffe mal, dass es gut geht.

Manchmal werfen die Kinder auch Steine nach dem vorbeifahrenden Radler. Das ist vermutlich eine Situation für die es kein Rezept mehr gibt. Ich hoffe wirklich, dass mir das erspart bleibt. Nach allem was ich gelesen habe kommt das in Marokko nicht so häufig vor und immer wieder wird erwähnt, dass die Kinder dich nicht verletzen wollen, vermutlich wollen sie dich oftmals gar nicht treffen. Ich lasse mich da mal überraschen.

Die Kinder sind soweit meine Beobachtung immer lieb, wenn Erwachsene in der Nähe sind. Die genannten Komplikationen sind auch eher die Ausnahme. Meist sind die Kinder und Jugendlichen schon glücklich, wenn man nett zurückwinkt, nett grüßt und im Vorbeifahren mit ihnen abklatscht was auch mir viel Spaß macht und was sehr motivierend sein kann.

In den Städten ist das Leitungswasser normalerweise mehr oder weniger stark, gechlort, was man auch deutlich rausschmeckt. Die Wasserleitungen in den Städten sind vermutlich alte Bleirohre und das Wasser ist mit Sicherheit nicht frei von Schwermetallen. In den Dörfern erfolgt die Wasserversorgung über Brunnen, oder gerade in den Bergregionen, teilweise ausschließlich über Niederschlagswasser, also Gebirgsbäche die von Regen und Schneeschmelze gespeist werden. In trockenen Jahren mit wenig Regen und Schnee herrscht in einigen Bergdörfern Wasserknappheit.

In Marokko gibt es vielerorts sehr einfache und teilweise sehr tiefe Brunnen. In den Bergregionen gibt es einige, teilweise mit Rohren versehene, Quellen oder artesische Brunnen. Wasser kann natürlich auch manchmal in Oasen gefunden werden.

Vielfach heißt es, dass das natürliche unverchlorte Wasser von Touristen nicht getrunken werden sollte, da die ungewohnte mikrobakterielle Belastung des Wassers zu Durchfallerkrankungen führen kann. Es gibt fast überall Wasser in 1,5 Liter PET Flaschen zu kaufen. Ich habe immer 5 bis 6 Dirham für eine Flasche bezahlt, in Marrakech und in Hotels etwas mehr.

Grundsätzlich kann ich mich mit dem Gedanken ständig für Wasser Geld bezahlen zu müssen nicht so richtig anfreunden, zumal das vorhandene natürliche Wasser ja auch von den Einheimischen getrunken wird. Für Wasser bei dem ich mir nicht sicher bin habe ich auf  Tour immer „Romin keimfrei mit Chlor“ dabei. Die Anwendungsweise ist die gleiche wie bei dem bekannteren Mittel von Micropur, der einzige Unterschied ist vermutlich der Preis und von Romin gibt es die kleineren 50 ml Fläschchen. Das Mittel von Micropur gibt es mit Chlor nur in 100 ml Fläschchen. Da ich das Mittel nur sehr selten einsetze sind die 50 ml mehr als ausreichend.

Einige Marokkoreisende empfehlen sich an das Wasser zu gewöhnen, im schlimmsten Fall ein paar Tage Durchfallerkrankung in Kauf zu nehmen und nach dieser Gewöhnungsphase das Wasser ohne weitere Komplikationen zu trinken.

Damit kann ich mich gut anfreunden und so in etwa habe ich es dann auch gehandhabt. Ich habe mich langsam an das Wasser gewöhnt. Zunächst habe ich das Wasser nur zum Zähneputzen genommen und mein Trinkwasser entkeimt bzw. Wasserflaschen gekauft. Dann eine Zeitlang immer mal wieder einen kleinen Schluck von dem natürlichen Wasser getrunken. Die Menge habe ich gesteigert und am Ende das gleiche Wasser getrunken was die Einheimischen auch trinken, also Leitungswasser und Wasser aus Gebirgsbächen. Was in den kleinen Orten vermutlich eh das gleiche ist.

Schwierigkeiten habe ich keine gehabt.

Auf Wasser aus Oasen und Brunnen musste ich gegen Ende der Tour nicht mehr zurückgreifen, ich hätte das Wasser vermutlich sicherheitshalber weiterhin, nach dem Gewöhnungsschluck, entkeimt.

Das teilweise in kleinen Rinnen durch die Orte fließende Wasser ist übrigens kein Trinkwasser, auch wenn es sehr sauber aussieht.

Die meisten Hunde im Atlas sind Aidis. Die Hunde ziehen teilweise mit den Herden, sind aber keine Hirtenhunde und es ist auch keine gezüchtete Rasse. Es handelt sich um wirklich wild lebende Tiere also um echte an das Leben angepasste Hunde. Diese Wildtiere leben wie man es für echte Hunde oder Wölfe erwarten kann in Rudeln. Das stärkste Rudel das ich gesehen habe zählte 15 Tiere. Die Hunde sind schlank, geradezu schmächtig und mit selten mehr als ca. 50 Zentimetern Schulterhöhe eher klein. Die Hunde sind etwas kleiner und schlanker und damit leichter als ein deutscher Schäferhund.

Auch in Deutschland verfolgen frei laufende Hunde gerne mal einen Radfahrer. Es ist kein besonders angenehmes Gefühl wenn ein Hund knurrend, zähnefletschend und bellend neben mir herläuft. Bisher hat mich noch keiner gebissen und ich möchte, dass das auch so bleibt. Grund genung sich ein wenig mit dem Thema „Hunde in Marokko“ zu beschäftigen.

Die marokkanischen Hunde haben einen niedrigen sozialen Status. Sie sind, wie auch die Katzen am Rande der Gesellschaft geduldet aber jedem Hund ist seine niedrige Stellung innerhalb der Gesellschaft bewusst. Marokkanische Hunde stellen ihren „Angriff“ sofort ein, wenn man andeutet einen Stein nach ihnen zu werfen. Im schlimmsten Fall kann man tatsächlich werfen, spätestens dann verziehen sie sich. Auch ein Stück trockenes Brot soll genügen. Die Hunde sind abgelenkt, haben was zu fressen und lassen dich in Ruhe. Soweit die Informationen, die ich vor meiner Reise herausgefunden habe.

Nach meinen Erfahrungen auf der Tour kann ich das bestätigen. Im Normalfall haben sich die Hunde gar nicht für mich interessiert oder haben sich friedlich und vorsichtig genähert um sich an meinem Bein zu reiben, vermutlich in der Hoffnung, dass etwas Essbares für sie abfällt. Wenn sie doch mal zähnefletschend im Weg standen, wurden sie sofort ruhig und haben ihre Drohgebärden eingestellt, sobald ich einen Wurf mit einem kleinen Stein angedeutet habe. Ich war selbst überrascht wie gut das funktioniert.

Die Zukunft der Aidis ist ungewiss. Auf der Seite Marokko-Hunde steht einiges über die aktuelle Entwicklung. Nach einer kurzen Gewöhnungsphase habe ich die Hunde in Marokko als ungefährliche, friedliche und liebenswerte Tiere kennengelernt. Die auf der genannten Seite aufgezeigte, derzeitige Entwicklung stimmt mich traurig.

Tollwutgefahr in Marokko:

Die Tollwutgefahr in Marokko ist nicht besonders hoch. Dennoch gibt es vereinzelte Fälle. Im April 2007 infizierte sich ein deutscher Reisender durch einen Hundebiss. Ein anderer Fall aus 2004 ist bekannt geworden und in Belgien wurde im Oktober 2007 bei einem illegal aus Marokko, in einen Vorort von Brüssel,
importierten Hund Tollwut diagnostiziert.

Tollwut kann durch Hunde und auch durch Katzen auf den Menschen übertragen werden. Es laufen reichlich verwilderte Hunde und  Katzen durch Marokko. Die Impfung gegen Tollwut verläuft in der Regel sehr komplikationslos und ist für den menschlichen Körper nicht besonders belastend. Im Gegensatz zu vielen anderen Impfungen bietet die Tollwutimpfung einen sehr sicheren Schutz gegen eine Infektion. Es wird dreimal gespritzt, im Abstand (0/7/21 bzw 28) Tagen. Ein bis zwei Wochen nach der dritten Impfung besteht ein recht guter Schutz . Nach ein bis zwei Jahren kann der Impfschutz mit einer weiteren Spritze auffgefrischt werden und ist dann für ca. 5 Jahre aktiv.

Wenn kein Impfschutz vorliegt ist eine Erkrankung bei einem Biss durch ein tollwutverdächtiges Tier keinesfalls sicher und kann durch eine nachträgliche Impfung, die erste Spritze sollte dann allerdings nach Möglichkeit noch am selben Tag erfolgen, verhindert werden. Kommt es zur Erkrankung kann diese nicht mehr aufgehalten werden. Der Krankheitsverlauf ist äußerst unangenehm und endet normalerweise tödlich.

Deutschland gilt übrigens seit April 2008 als tollwutfrei.

Für Marokko ist eine Tollwutimpfung nicht vorgeschrieben.

Mein Zelt ist inzwischen den Weg alles Vergänglichen gegangen. Ich habe aufgegeben es wieder und wieder zu flicken und zu reparieren und habe mich davon getrennt. Ein Schritt der mir nicht leicht gefallen ist, ich trenne mich nicht gerne von Dingen die mich lange begeleitet haben. Jedenfalls stellt sich damit die Zeltfrage für Marokko. Starker Wind und Dauerregen wie in Island sind in Marokko zwar auch möglich, aber eher unwahrscheinlich und mit Tausenden von Mücken wie in Skandinavien muss ich auch nicht rechnen. In den letzten Monaten habe ich häufig unter einer Plane geschlafen, was mir sehr angenehm ist. Zum einen fühlt man sich nicht so eingesperrt wie in einem Zelt und man kann viel besser sehen was um einen herum passiert. Bei sternklarem Himmel muss ich nur den Kopf ein wenig drehen oder mit Schlafsack und Isomatte ein wenig herausrücken und schon kann ich den Sternenhimmel bewundern. Die Konstruktion ist auch viel leichter als jedes Zelt. Bei einer Mückenbelastung wie in Skandinavien bräuchte man einen zusätzlichen Insektenschutz und ich bezweifele, dass die Konstruktion einen Isländischen Sturm überstehen würde. Da mein Rad die Plane hält würde ich das auch nicht ausprobieren wollen.

Ausprobiert habe ich zuerst eine 3×4 Meter große Baumarktplane, später eine etwas kleinere Plane ebenfalls vom Baumarkt und dann die extrem leichte Plane die ich schon gelegentlich auf meiner Island- und meiner Finnlandtour als Zeltersatz und  als Vorzelt benutzt habe.

Für Marokko spricht jedenfalls nichts dagegen. Hmmm, Schlangen und Skorpione treiben sich dort herum, teilweise recht giftig. Das könnten unruhige Nächte werden wenn ich mich ständig umschaue, ob da irgend ein Tier angeschlichen kommt.

Mal sehen – was haben wir denn da:

Levanteotter:

Wikipedia Diese Schlange kommt nur sehr vereinzelt in Marokko vor und ihr Biss ist nur in seltenen Ausnahmefällen für den Menschen tödlich.

Kobra:

Wikipedia Von Kobras in Marokko habe ich nur im Zusammenhang mit „Schlangenbeschwörern“ auf dem „Djemaa el Fna“ in Marrakesh gehört. Wenn die Tiere auch wirklich frei in Marokko herumkriechen dann wohl ähnlich selten wie die Levanteotter.

Zu den Schlangenbeschwörern auf dem Djemaa el Fna ist folgendes zu sagen. Die ganze Aktion ist für die Tiere nicht besonders angenehm, im Prinzip ist das Tierquälerei und es gibt schon Bestrebungen die Schlangenbeschwörer aus diesem Grund vom Djemaa el Fna zu verbannen. Selbstverständlich sind die Schlangenbeschwörer in erster Linie „Geschäftsleute“ und selbstverständlich fordern diese Geld für Fotos auch wenn man vorher ausdrücklich fragt was es kostet und ein „No Problem, it’s free!“ als Antwort bekommt. Selbstverständlich „muss“ man gar nichts bezahlen, und selbstverständlich habe ich für die Fotos letzten Endes doch bezahlt, allerdings „nur“ 20 Dirham anstelle der geforderten 200 Dirham (20 Euro). Womit ich denen immer noch voll  auf den Leim gegangen bin.

Puffotter:

Wikipedia Diese Schlange ist unangenehm giftig und  kommt in Marokko (in der Wüstenregion) etwas häufiger vor als die Levanteotter, aber  immer noch sehr selten. Sie ist nicht angriffslustig und beißt eigentlich nur wenn man auf sie tritt.

Hornviper:

Wikipedia Hornvipern kommen in Marokko häufig vor und ihr Biss kann durchaus tödlich sein. Sie sind leicht zu erkennen, eben an den zwei Hörnern über den Augen. Diese zwei Hörner sind auch das einzige was man von der Schlange noch sieht wenn sie sich eingraben und auf Beute lauern. Bei meinen Recherchen bin ich nur auf zwei Geschichten von Einheimischen in Marokko gestoßen, die beim Holz sammeln von einer Hornviper gebissen wurden. Auch diese Schlange ist nicht angriffslustig sondern beißt nur, wenn man ihr auf  den Schwanz tritt.

Kapuzennatter:

Wikipedia Diese schwachgiftige, harmlose Schlange trifft man überwiegend in Oasen. Für den Menschen ist diese Schlange ungefährlich.

Skorpion:

Wikipedia Dieser Kandidat kommt ähnlich wie die Hornviper gelegentlich vor, hält aber auch Abstand zu Menschen und anderen großen Tieren. Nur sollte man am Morgen seine Schuhe ausschütteln, da er gerne darin die Nacht verbringt.

Für alle in Marokko existierenden Schlangen gilt:

Die Tiere sind nachtaktiv und verkriechen sich tagsüber in Höhlen, unter Steinen oder im Gebüsch. Nachts  kommen sie heraus und gehen auf die Jagd. Auf  Schlangen trifft man in Marokko eigentlich nur im Sommer. Im Winter bekommt man sie nicht zu Gesicht. Insbesondere bei Temperaturen unter 8°C bewegen sich diese Schlangen nicht mehr.

Die komische Vorstellung, dass eine Schlange während man schläft zu einem in den Schlafsack kriecht ist durch nichts belegt und vermutlich noch nie vorgekommen.

Mein Fazit:

Für Radtouren in der Zeit von November bis Februar (also im Winter) brauche ich mir keine Gedanken über  Schlangen und Skorpione zu machen. Auch im Sommer und sogar in der Wüste stellen diese Tiere meiner Meinung nach keine Bedrohung dar.

Morgens die Schuhe ausschütteln und abends den Schlafsack erst hinlegen kurz bevor ich hineinkriechen möchte, reicht als Vorsichtsmaßnahme vollkommen aus.

Meinem Biwakieren mit Schlafsack, Isomatte und Plane steht also nichts im Wege. Abgesehen davon möchte ich auch gelegentlich im Hotel bzw. in Herbergen schlafen. Letzten Endes hat sich das Verhältnis dann auf der Tour umgekehrt also ich bin überwiegend in Hotels und Herbergen untergekommen und habe gelegentlich auch mal biwakiert.

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