22.07.2012 – 26.07.2012

Dank beheizter Duschräume und viel Zeitungspapier habe ich tatsächlich über Nacht meine Stiefel wieder trocken bekommen. Gestern habe ich noch schnell ein paar dringende Besorgungen gemacht. Neue Schnürsenkel, da meine in Fetzen  hängen, eine neue Kette fürs Rad und eine Batterie für den Tacho  bei dem mundfaulen Fahrradschrauber der mich vor fünf Jahren bei meinem Tretlagerschaden bitter enttäuscht hat. Dieses Mal wirkt er ganz sympathisch und auch durchaus fähig, vielleicht war ich damals auf meiner ersten Tour selber etwas unentspannt und ungeduldig. Magura Bremsklötze für Felgenbremsen hat er allerdings leider – wie auch vor fünf Jahren – noch nie gesehen. 😉 Schade, ich hab zwar ein Ersatzpaar mit, aber der Verschleiß war größer als erwartet und ich musste schon vorgestern auf der F821 das erste Paar dringend austauschen und ich bin gerade mal 10 Tage hier. Die Bremsklötze bestelle ich mir vorsorglich, postlagernd nach Borganes.

Ausrüstungs und Fahrradpflege bis um 12:00 Uhr. Ich bin fit, brauch aber noch etwas Ruhe und viel Kaffee wie mir meine dick geschwollenen Augenlider verraten. Nach ausgiebiger Kaffeepause in Akureyri rolle ich noch ein Stückchen weiter nach Gasir, wo ich einen gigantischen und beeindruckenden Regenbogen über dem Eyjafjördur zusammen mit einer Gruppe Franzosen genießen kann. Eigentlich wollte ich heute früh schlafen, aber die Franzosen laden mich zu Bier und Abendessen in ihre Wohnmobile ein und es wird ein langer, lustiger und gemütlicher Abend in dessen Verlauf ich Gelegenheit bekomme meine französich Kentnisse wieder herauszukramen und zu entrosten.

Kirche in Akureyri

Akureyri

Jörg

Regenbogen über dem Eyjafjördur bei Gasir

Die Fahrt Richtung Varmalið ist ein Déjà-vu. Ich vermute, dass die Ringstraße auf dem Stück nicht viel zu bieten hat. Jedenfalls versteckt sich die Gegend in dichtem Nebel bei Dauerregen, der teilweise in nassen Schnee übergeht, genau wie sie es vor 5 Jahren gemacht hat. Bei Temperaturen zwischen 1°C und 5°C fallen meine Pausen heute kurz aus. Ich muss schon etwas in die Pedale treten, um auf Wohlfühltemperatur zu bleiben. Auf dem letzten Stück nach Varmalið bremst mich dann noch der Gegenwind auf unter 10 km/h.  In Varmalið steuere ich sofort den Campingplatz an und springe sofort in den alten Hot-Pot. Leider zieht mir der eisige, starke Wind heute mehr Wärme aus dem Kopf als der Hot-Pot nachliefern kann.

Ruhiger angehen lassen wollte ich es. Wind und Wetter haben mir das heute nicht gegönnt. Aber Island ohne schlechtes Wetter wäre nicht Island und in den letzten Tagen bin ich wirklich verwöhnt worden.

Kirchdorf Glaumbær

Torfhäuser im Museumsdorf Glaumbær

Kinderwagen werden in Island auch bei leichten Minusgraden vor der Haustür abgestellt

Sauðárkrókur

Am Strand bei Sauðárkrókur

Islandschaf

grün, Bach, Hügel, Sonne und saukalt

744 Richtung Blönduós

Abgelegener Hof und kleines Wasserkraftwerk (Generatorhäuschen)

744 Richtung Blönduós

744 Richtung Blönduós

Regenbrachvogel

Regenbrachvogel

744 Richtung Blönduós

Die Blanda an der 744 Richtung Blönduós

744 Richtung Blönduós

Blick auf die Blanda vom Campingplatz in Blönduós aus

Die Fahrt über Sauðárkrókur nach Blönduós ist traumhaft und bei herrlichem Sonnenschein trotz eisiger Temperaturen ein Genuss. Das ist der Tag Entspannung den ich mir gewünscht habe. 🙂


Alte kleine Brücke nahe Brú

Nach 85 entspannenden (aber immer noch sehr kalten) Kilometern nach Brú muss ich feststellen, dass der auf meiner Karte eingezeichnete Campingplatz nicht existiert. Der ganze Abzweig bei Brú hat sich seit 2007 sehr verändert. Die Tankstelle mit kleinem isländischem Imbiss hinter der ich alternativ hätte campen können wurde durch einen großen Burger-Tempel ersetzt. Eher ungemütlich aber geeignet um sich aufzuwärmen. Ich nehme von dort aus die F586 Richtung Eiríksstaðir und bin begeistert von dem kurzen aber reizvollen Stück Hochlandpiste. Der aufziehende und nicht mehr aufhörende Regen treibt mich dann kurz vor Eiríksstaðir ins Zelt.

An der F586

An der F586

F586 Richtung Eiríksstaðir

F586 Richtung Eiríksstaðir

Camp in alter Schafsortieranlage

Camp in alter Schafsortieranlage

Mein Rad fertig zum Start in den Tag

F586 Richtung Eiríksstaðir

Schafe auf dem Weg

Richtung Eiríksstaðir

Richtung Eiríksstaðir

An der 586

Nach einem langen Aufenthalt am Freilichtmuseum in Eiríksstaðir mit einer beeindruckenden und lebendigen Museumsführung fahre ich weiter nach Búðardalur zum Einkaufen und dann zurück zu einer malerischen Zeltstelle mit mindestens einer Milliarden Mücken am Haukadalsvatn.

Einlass ins nachgebaute Langhaus von Erik dem Roten

Brot backen nach Wikingerart

Im Langhaus

Islandpferd

Camp am Haukadalsvatn