Die Bedingungen auf der Gæsavatnaleið sýðri können je nach Wetter sehr unterschiedlich sein. Bei hohen Temperaturen schmilzt der Gletscher stärker und damit entsteht mehr Schmelzwasser, hat es lange nicht geregnet ist der Sand trocken und weich, Wind in den letzten Tagen kann die Strecke verweht und unkenntlich gemacht haben. Gegenwind kann hier zusätzlich bremsen was hier keiner brauchen kann und viel Sand aufwirbeln. Die Wettervorhersage ist für die Tour ebenso wichtig wie genügend Wasser im Gepäck.

Streckeninfo:

Ab Dreki sind die ersten 7 Kilometer gut zu fahrende Piste.

gute Piste auf den ersten 7 Kilometern

Dann folgen 14 Kilometer Lavasand bis zum Abzweig auf die Südroute. Je nachdem wie feucht der Sand ist, lässt es sich auf der Strecke mehr oder weniger gut schieben und mit viel Glück vielleicht auch fahren. Je trockener desto mühseliger.

14 Kilometer Schiebestrecke

Die folgenden 7 Kilometer bis zur ersten Schwemmlandfläche sind vergleichsweise angenehm, aber immer noch sandig.

7 Kilometer sandige Piste

Die erste Schwemmlandfläche ist ca. 500 Meter breit. Der Wasserstand hängt von der Uhrzeit und ein wenig von den Tagestemperaturen ab und variiert zwischen feucht und Furt.

Schwemmlandfläche feucht

Nach ca. 3,5 halbwegs gut befahrbaren Kilometern liegt die nächste Schwemmlandfläche auf der Strecke.

Schwemmlandfläche deutlich angestiegener Wasserstand

Im Laufe der danach folgenden 7 Kilometer muss noch eine und wirklich sehr ausgedehnte Schwemmlandfläche durchquert werden.

(Von der „Schwemmlandfläche Furt“ konnte ich kein Bild machen, da ich mit bepacktem Rad durch knietiefes reißendes Wasser watend keine Hand frei hatte für die Kamera. Und auch keine Zeit, da der Wasserstand kontinuierlich weiter anstieg und ich nicht wirklich erkennen konnte wo diese lange Furt endet.)

Jetzt folgen noch ca. 9 Kilometer durch das steinige und hügelige Gebiet des Urdarhals bis zur Kistufell Hütte.

steil und steinig

Die ganze Strecke von der Askja bis zur Kistufell Hütte ist ca. 50 Kilometer lang und auf der gesamten Strecke gibt es keine Chance trinkbares Wasser zu finden. In den Schwemmlandgebieten gibt es zwar mehr Wasser als zu wünschen wäre, aber das Schmelzwasser vom Dyngjujoekull, einem Teil des Vatnajoekull, ist eine trübe Sedimentschlempe die kaum trinkbar ist. Im Bereich der Kistufell Hütte besteht die Chance Wasser bzw. Schnee zu finden, was aber nicht immer so ist.

Kistufell Hütte

frisches Wasser

Von Kistufell bis zu den Gæsavötn sind es noch mal ca. 19 Kilometer. Die Strecke ist überwiegend gut zu fahren, bietet eine tolle Aussicht und es geht, nachdem der höchste Punkt der Strecke auf ca. 1140 Metern überwunden ist, wieder abwärts. Auf der Strecke können aber auch zahlreiche schmelzende Schneefelder dieses Stück zu einer nassen, matschigen und anstrengenden Etappe machen.

Piste Kistufell -> Gaesavötn

Vorsichtig rollen lassen

Schneefelder auf der Strecke

Ein paar kleinere Schwemmlandflächen und ein oder zwei Furten liegen auf der Strecke.

Furt zwischen Kistufell und Gaesavötn

überschaubare Schwemmlandfläche

An den Gæsavötn gibt es Wasser und Grün und eine zeitweilig bewohnte Hütte.

Gaesavatn Hütte (Privat)

Camp an den Gaesavötn

Nochmal ca. 37 Kilometer und zahlreiche Furten weiter ist das Ziel (Nýidalur) erreicht. Die Furten sind teilweise unproblematisch, zwei bis drei der Furten können, je nach Wasserstand und Tageszeit durchaus kritisch werden.

An den Dreki Mountain Huts besteht die Möglichkeit seine Reiseabsicht bekanntzugeben. Dort trägt der Hüttenwart die wichtigsten Daten ein. Also Startdatum, Route (Nord oder Süd), geplante Ankunft in Nýidalur. Bei Ankunft in Nýidalur gibt der dortige Hüttenwart bei der Askja Bescheid, dass wieder einer seine Reise glücklich beendet hat und die können dann den Eintrag aus ihrer Liste streichen. Wenn das OK von Nýidalur nicht kommt fällt das auf. Ein beruhigendes System.

Die Wardens von Nýidalur und Dreki wissen auch über den akutellen Streckenzustand bestens Bescheid und natürlich gibt es dort auch Wetterinfos.

Höhenmeter Gæsavatnaleið sýðri: Askja -> Nyidalur