18.07.2012

Kistufell Hütte

Für mich völlig überraschend bin ich schon um 5:00 Uhr wach und erstaunlich fit. Die gestrigen Strapazen habe ich anscheinend ganz gut überstanden. 4,75 Liter Wasser habe ich gestern verbraucht, 2 Liter habe ich noch. Das sollte mehr als ausreichend sein, um bis zu den Gæsavötn zu kommen. Mein Tacho hat heute Nacht seine Funktion eingestellt, vermutlich war es für die Batterie zu kalt. Er erholt sich langsam, aber die gespeicherten Daten sind futsch.

Schon um 6:30 Uhr mache ich mich wieder auf den Weg, die Furten und Schwemmlandflächen die mich heute erwarten möchte ich wirklich früh morgens überqueren und ähnlich spannenden Situationen wie gestern damit aus dem Weg gehen.

Die Landschaft ist abwechslungsreich, skurril, schroff, unwirklich und fantastisch. Da ich es heute nicht eilig habe, kann ich der Landschaft, den bizarren Felsstrukturen und dem schmelzenden Gletscher mehr Aufmerksamkeit schenken als gestern. Aber ich bin doch noch viel zu schnell und nehme mir fest vor hier noch mal mit deutlich mehr Zeit durchzufahren.

Viel zu schnell habe ich mein Ziel für heute erreicht. Obwohl es noch nicht mal 12:00 Uhr ist als ich an den Gæsavötn ankomme bleibe ich bei meinem Plan hier Station zu machen und mein Zelt am Seeufer des extrem flachen Gewässers aufzuschlagen. Der Gänsesee (Gæsavatn) sollte in Mückensee umbenannt werden. Gänse sehe ich keine, aber Millionen von isländischen Mücken. Die isländischen Mücken stechen zwar nicht aber in derart großer Zahl und mit ihrer Angewohnheit in jede offen liegende Körperöffnung zu fliegen sind sie durchaus in der Lage jemanden in den Wahnsinn zu treiben. Angeblich sollen Pferde schon erstickt sein, weil die Mücken ihnen die Atemöffnungen verstopft haben. Ersticken tue ich zwar nicht, aber ein entspannter Aufenthalt vor dem Zelt ist erst möglich nachdem ich mir einen Mückenschutz für das Gesicht improvisiert habe.

Die Mücken verschwinden schon bald und gleichzeitig mit dem guten Wetter. Kaum dass es anfängt zu regnen sind sie fort. Ich verziehe mich ins Zelt und frage mich wo sich die Mücken vor dem Regen verstecken. Auch für Mücken bietet die Landschaft hier nicht gerade viele Unterstellmöglichkeiten.

Die Hütte an den Gaesavatn ist in Privatbesitz von ca. 50 Isländern, die hier abwechselnd Urlaub machen. Die Leute, die sich gerade dort aufhalten nehmen mich in der verregneten Nacht mit zu einem nahen Hot-Pot. Mitten in der schwarzen, kalten Steinwüste ist eine kleine, heiße Badeoase. Nach einem langen Bad in dieser vollkommen unwirklichen und völlig schwarzen Landschaft gibt es noch jede Menge typisch isländischen Mitternachtskaffee in der Hütte. Dazu Lachskuchen und mehr Informationen über Island, die Gaesavatnaleid und die Heißen Quellen als ich aufnehmen kann. Es ist lange nach 12:00 Uhr als ich durch den immer noch anhaltenden Regen wieder zu meinem Zelt zurückgehe.

Piste Kistufell -> Gaesavötn

Piste Kistufell -> Gaesavötn

Piste Kistufell -> Gaesavötn

Furt zwischen Kistufell und Gaesavötn

Piste (Kistufell -> Gaesavötn)

Am Vatnajökull

Der schmelzende Vatnajökull (Dyngjujoekull)

sandig aber noch gut zu fahren

Schneefelder auf der Strecke

frisches Wasser

Furt

überschaubare Schwemmlandfläche

Piste

Richtung Gaesavötn

Tolle Aussicht

schroffe Landschaft

Es geht wieder abwärts

Noch ein Stück durch die Steinwüste

Jörg

Vorsichtig rollen lassen

Angekommen an den Gaesavötn

Extrem nervige Mückenbelastung

Mückenschutz

Camp an den Gaesavötn

Gaesavatn Hütte (Privat)