2012 August » Jörg on Tour

August 2012


04.08.2012

Noch ca. 25 Kilometer bis Landmannalaugar. Um 7:30 Uhr fahre ich los und plane schon um 09:00 Uhr, also vor dem Trubel in Landmannalaugar anzukommen. Vielleicht habe ich ja sogar Glück und habe den Badetümpel zu früher Stunde noch ganz für mich allein.

Mit der Strecke habe ich mich allerdings heftig verschätzt. Auf dieser Hauptroute im Hochland habe ich mit gut befahrbarem, festem Untergrund gerechnet. Tatsächlich fahre ich hier über heftige Wellblechprofilstrecken, ohne auch nur den kleinsten Fahrstreifen auf dem ich mein Rad rüttelfrei bewegen könnte. Natürlich sind nicht die ganzen 25 km Rüttelstrecken, dazwischen gibt es auch wellblechfreie Teilstücke die allerdings auch kein zügiges fortkommen ermöglichen. Dort kämpfe ich mich durch ein loses Schotter-Sand-Gemisch mit Korngrößen bis 16 cm oder einfach durch weichen Sand der für mich unbefahrbar ist. Nach anstrengenden 2,5 Stunden habe ich dann um 10:00 Uhr endlich Landmannalaugar erreicht.

Die Strecke hat einiges zu bieten, nicht nur mein Rad und meine Beine werden gefordert auch optisch komme ich hier nicht zu kurz. Berge in bizarren Formen und Farben geben einen Vorgeschmack auf Landmannalaugar.

Landmannalaugar ist vermutlich der bekannteste Ort im Isländischen Hochland und hier dürften sich auch die meisten Menschen mitten in der Einsamkeit dieser kargen Landschaft versammeln. Ein großer Parkplatz und eine noch größere Zeltfläche auf dem Campingplatz, ein paar Sanitär- und Verwaltungsgebäude und ein alter Bus der zum Lebensmittelkiosk umfunktioniert wurde, müssen mit dem Touristenansturm fertig werden.

Die Atmosphäre ist angenehm und trotz der vielen Menschen erstaunlich ruhig und die Badestelle im heißen Fluß ist traumhaft. Ganz anders als ich solche Badestellen aus Hveravellir oder Laugafell kenne, weicher Kiesboden, sehr groß und vor allem sehr heiß.

Ich bade ausgiebig und mache mich nach einem kurzen Spaziergang über den großen Campingplatz gegen 17:00 Uhr wieder auf den Weg. Hier übernachten möchte ich heute nicht unbedingt.

Die Weiterfahrt auf der F208 ist landschaftlich wirklich Isländisches Hochland der Extraklasse. Mystisch, abwechslungsreich und bizarr. Ein toller Tag bei schon wieder traumhaftem Wetter. Ich muss hier noch mal deutlich betonen, dass ich wirklich ungewöhnlich gutes Wetter auf der bisherigen Tour hatte. Ein Jahrhundertsommer, wie mir unterwegs auch einige Isländer bestätigt haben.

 

Frostastaðavatn

 

Landmannalaugar

 

Landmannalaugar

 

Landmannalaugar

 

Warmer Fluss in Landmannalaugar

 

Campingplatz in Landmannalaugar

 

Ich verlasse Landmannalaugar auf der F208

 

F208

 

F208

 

Auf der F208

 

Auf der F208

 

an der F208

 

F208

 

Übernachtung …. irgendwo

03.08.2012

Merlin

Lagerplatz

Sortieranlage für Schafe

Richtung Landmannalaugar

Islandpferde

Islandpferd

Auf der 32 in Richtung Landmannalaugar

An der 32 in Richtung Landmannalaugar

Jörg auf der 32 in Richtung Landmannalaugar

grüne Oase am Straßenrand

Übernachtung am Hrauneyjarlon

02.08.2012

Strokkur

02.08.2012

Genau wie bei meinem letzten Besuch vor fünf  Jahren starte ich ganz früh morgens vom Campingplatz in  Þingvellir und bewege mich durch diese sonst sehr belebte Region ganz alleine und in Ruhe. Genau wie vor fünf  Jahren vermisse ich in der Gegend des Þingvallavatn Wegweiser und Straßenschilder. Grob an der Himmelsrichtung orientiert finde ich aber schließlich doch einen Weg Richtung Geysir.

Þingvellir

Þingvellir -> Geysir

Die eher zufällig gefundene  Strecke ist eine gute Wahl und wirklich schön.  Auf dem sehr groben Wellblechprofil komme ich allerdings nur recht langsam voran. So komme ich am Geysir etwas später an als ich gehofft habe und dort ist der Besucherstrom schon in vollem Gange.

01.08.2012

Lange bleibe ich heute früh liegen und genieße die wärmer werdenden Sonnenstrahlen. Erst um 09:00 Uhr breche ich wieder auf.

Schon auf dem Weg nach Reykholt sehe ich überall dampfende heiße Quellen und Bachläufe, ein Anblick der für mich nach wie vor faszinierend ist.

Wer seinen Kocher mit Spiritus betreibt bekommt hier im Ort an der Tankstelle einen Liter T-Röd für 1500 kr (umgerechnet ca. 10 Euro)

Von Reykholt führt mich der Weg zum nächsten Naturschauspiel. Die Lava Wasserfälle Hraunfossar sind ein ästhetisches Naturwunder, dass heute bei dem herrlichen Wetter gut zur Geltung kommt. Auf ca. 700 Metern strömt hier weiß schäumendes Wasser in fein verästelten, sich ständig bewegenden und verändernden Strukturen und feinen Schleiern in einen eisblau schimmernden Fluß (Hvítá). Ein Naturschauspiel das, zumal es recht leicht auch mit einem normalen PKW erreichbar ist zahlreiche Besucher anlockt. Zumindest so viele, dass es nötig wurde hier einen Parkplatz anzulegen, Absperrleinen zum Schutz und Erhalt der Natur aufzustellen und einen kostenpflichtigen Toilettenwagen (ebenfalls zum Schutz der Natur) bereit zu stellen. Unvermeidbar ziehen die Besucherströme solche Maßnahmen nach sich, die aber leider die Natürlichkeit des Ortes selber nicht unerhelblich beeinträchtigen.

Die Isländer sind bemüht die Natürlichkeit ihres Landes, besonders an magischen Orten zu erhalten. Das ist schon deswegen wichtig weil man die unsichtbaren Bewohner (Elfen und Trolle) nicht verärgern möchte. Insgesamt habe ich auf der diesjährigen Tour den Eindruck gewonnen, dass die Isländer in ihrem Bemühen die unsichtbaren Bewohner  der skurrilen Landschaft nicht zu stören etwas nachgelassen haben bzw., dass sie dem Druck der steigenden Besucherzahlen nachgeben mussten. Das ist bedauerlich, aber leider unvermeidlich.
Der Campingplatz bei Húsafell ist mehr ein Golfhotel als ein Campingplatz, jedenfalls kein Wohlfühlort, um hier noch mal Station zu machen. Im Infocenter vom Campingplatz frage ich noch schnell nach dem Zustand der Kaldidalur, Wetterwarnungen etc. und ernte erstaunte Blicke. Das scheint hier nicht üblich zu sein. Über die Kaldidalur weiß hier keiner was, aber sie schauen im Internet nach und können mir sagen, dass es auf 720 Meter rauf geht, die Strecke im Moment für normale PKW freigegeben ist und dass das Wetter stabil bleibt. Immerhin kriege ich noch raus, dass auf der Strecke kein Wasser zu finden ist, packe mir also noch ein paar Liter mehr als üblich ins Gepäck.
Die Kaldidalur ist phänomenal, die leicht farbigen Berge auf der der Strecke sind faszinierend und schön und die Strecke ist leicht zu fahren. Die Strecke zwischen dem Vulkan Ok dem Gletscher Þórisjökull gilt als Hochland für Anfänger und das kann ich bestätigen. Aber sie gilt auch als langweilig und trist? Das kann ich überhaupt nicht bestätigen, was aber  vielleicht an dem ungewöhnlich guten Wetter liegt und der tollen Sicht. Bei nebligem Regenwetter mag das anders aussehen.

Nachdem der höchste Punkt, wo noch ein wenig Schnee liegt,  überschritten ist kann ich das Rad rollen lassen, da es fast nur noch bergab geht bis Þingvellir. Ein toller Tag bei dem ganz nebenbei schon wieder über 100 Kilometer zusammengekommen sind. Die Wetterbedingungen, die ich dieses Jahr auf Island antreffe sind wirklich nicht typisch und erlauben mir ein wesentlich zügigeres Vorankommen als ich erwartet hab.

Zwischen Borganes und Reykholt

Zwischen Borganes und Reykholt

Bei Reykholt dampfen die Wasserläufe

Islandpferd

Reykholt

Reykholt

Snorralaug in Reykholt

Anfahrt zur Kaldidalur

Hraunfossar

Hvitá

Kaldidalur

Kaldidalur

Kaldidalur

Kaldidalur

Kaldidalur

Kaldidalur

Kaldidalur

Kaldidalur

Kaldidalur