Radtour


05.08.2012 – 06.08.2012

Langisjór ist ein ca. 20 km langer See, der abgelegen im Hochland liegt. Über die F235 lässt sich der See erreichen. Der See ist bei ausländischen Touristen eher unbekannt und wird am ehesten von Isländern und vor allem zum Anglen besucht. Die Piste ist sandig und  durchzogen von zahlreichen kleineren Furten und vielen kurzen Steigungen. Leuchtend blau und ruhig liegt der See mit seinen vereinzelten kleinen Inseln vor mir in der wüstenähnlichen Landschaft. Ein paar Boote sehe ich am Ufer aber übertriebener Rummel ist hier nicht zu erwarten gewesen.

Eldgjá die Feuerschlucht ist eine 8 km lange Schlucht die vor über tausend Jahren durch einen Vulkanausbruch entstanden ist. Die Schlucht ist sehenswert aber ich bin, glaube ich, etwas überladen mit Eindrücken und fahre schon nach einem kurzen Stop weiter.

Zwischen bemoosten Lavastrukturen geht es weiter. Die Piste ist gut zu fahren und und die Aussicht ist genial.

Nach einer herrlichen Nacht auf einer endlos erscheinenden saftigen grünen und weichen Wiese auf der ich liege wie in weichen Polstern geht es weiter Richtung Ringstraße. Je näher ich komme desto besser wird die Piste und an der letzten Furt ist sogar eine Brücke. Schließlich kommt der Moment wo die Piste endet und der Asphalt wieder anfängt. Schade! ich werfe einen bedauernden Blick zurück von nun an werde ich auf dieser Tour nur noch auf Asphalt fahren dürfen. Das Ende der Piste ist für mich auch ein Zeichen, dass die Tour sich dem Ende nähert. Kurz danach bin ich wieder auf der Ringstraße und fahre weiter Richtung Kirkjubæjarklaustur.

Die „1“ führt ins Nichts bzw. durch Nichts. Zumindest rechts von mir ist Nichts. Die bemoosten Lavafelder bilden eine bis zum Horizont reichende konturlose gerade Linie. Eine, wie mir scheint, unmöglich zu querende, endlose, gleichmäßige und sich kaum verändernde Fläche. Das ist wie immer auf Island ein eindrucksvolles, beeindruckendes Nichts wenn man sich drauf einlässt.

Links von mir ist übrigens schon etwas, da sind Berge, viel grüne Wiese, immer wieder Wasserfälle und ein paar  Häuser und Bäume die sich eng an die Berge schmiegen und dort Schutz suchen. Schutz vor dem Wind der hier, selbst für isländische Verhältnisse  ungewöhnlich heftig sein kann.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Mit so etwas hab ich jetzt gar nicht mehr gerechnet. Die wär nicht mal nötig, hier wär man wirklich noch ohne Brücke durchgekommen.

 

 

 

 


Schade, hier ist Ende Gelände. Von nun an werde ich mit Asphalt zufrieden sein müssen. Ich merke daran auch irgendwie, dass die Tour sich langsam ihrem Ende nähert.

 

 

 

04.08.2012

Noch ca. 25 Kilometer bis Landmannalaugar. Um 7:30 Uhr fahre ich los und plane schon um 09:00 Uhr, also vor dem Trubel in Landmannalaugar anzukommen. Vielleicht habe ich ja sogar Glück und habe den Badetümpel zu früher Stunde noch ganz für mich allein.

Mit der Strecke habe ich mich allerdings heftig verschätzt. Auf dieser Hauptroute im Hochland habe ich mit gut befahrbarem, festem Untergrund gerechnet. Tatsächlich fahre ich hier über heftige Wellblechprofilstrecken, ohne auch nur den kleinsten Fahrstreifen auf dem ich mein Rad rüttelfrei bewegen könnte. Natürlich sind nicht die ganzen 25 km Rüttelstrecken, dazwischen gibt es auch wellblechfreie Teilstücke die allerdings auch kein zügiges fortkommen ermöglichen. Dort kämpfe ich mich durch ein loses Schotter-Sand-Gemisch mit Korngrößen bis 16 cm oder einfach durch weichen Sand der für mich unbefahrbar ist. Nach anstrengenden 2,5 Stunden habe ich dann um 10:00 Uhr endlich Landmannalaugar erreicht.

Die Strecke hat einiges zu bieten, nicht nur mein Rad und meine Beine werden gefordert auch optisch komme ich hier nicht zu kurz. Berge in bizarren Formen und Farben geben einen Vorgeschmack auf Landmannalaugar.

Landmannalaugar ist vermutlich der bekannteste Ort im Isländischen Hochland und hier dürften sich auch die meisten Menschen mitten in der Einsamkeit dieser kargen Landschaft versammeln. Ein großer Parkplatz und eine noch größere Zeltfläche auf dem Campingplatz, ein paar Sanitär- und Verwaltungsgebäude und ein alter Bus der zum Lebensmittelkiosk umfunktioniert wurde, müssen mit dem Touristenansturm fertig werden.

Die Atmosphäre ist angenehm und trotz der vielen Menschen erstaunlich ruhig und die Badestelle im heißen Fluß ist traumhaft. Ganz anders als ich solche Badestellen aus Hveravellir oder Laugafell kenne, weicher Kiesboden, sehr groß und vor allem sehr heiß.

Ich bade ausgiebig und mache mich nach einem kurzen Spaziergang über den großen Campingplatz gegen 17:00 Uhr wieder auf den Weg. Hier übernachten möchte ich heute nicht unbedingt.

Die Weiterfahrt auf der F208 ist landschaftlich wirklich Isländisches Hochland der Extraklasse. Mystisch, abwechslungsreich und bizarr. Ein toller Tag bei schon wieder traumhaftem Wetter. Ich muss hier noch mal deutlich betonen, dass ich wirklich ungewöhnlich gutes Wetter auf der bisherigen Tour hatte. Ein Jahrhundertsommer, wie mir unterwegs auch einige Isländer bestätigt haben.

 

Frostastaðavatn

 

Landmannalaugar

 

Landmannalaugar

 

Landmannalaugar

 

Warmer Fluss in Landmannalaugar

 

Campingplatz in Landmannalaugar

 

Ich verlasse Landmannalaugar auf der F208

 

F208

 

F208

 

Auf der F208

 

Auf der F208

 

an der F208

 

F208

 

Übernachtung …. irgendwo