2011 August » Jörg on Tour

August 2011


22.08.2011 – 29.08.2011
600 Kilometer

Auf den Spuren Karls des Großen zieht es mich dieses Mal nach Paderborn wo der mit nur vier Kilometern, kürzeste Fluss Deutschlands, die Pader aus ca. 200 kleinen Quellen geboren wird. Von dort ist es nur noch ein kleines Stück Weg nach Bad Lippspringe, wo aus Odins Auge die Lippe entspringt. Auf den Quellteich der Emscher bin ich auf der Strecke eher zufällig gestoßen. Das eigentliche Ziel der Tour und Endpunkt der Römerroute ist das Hermannsdenkmal in Detmold.

Hermann bzw. Arminius der Cheruskerfürst hat im Jahre 9 nach Christus in der Schlacht im Teuteburger Wald die römischen Legionen vernichtend geschlagen. Daran erinnert dieses eindrucksvolle Denkmal. Im Jahre 1838 begann der Bau des Denkmals und damit kann das Hermannsdenkmal selbst schon auf einige Jahre Geschichte zurückblicken.

Bisher habe ich meist die eindrucksvollsten Sehenswürdigkeiten immer zufällig und ungeplant unterwegs entdeckt. So auch auf dieser Tour. Plötzlich und unerwartet stehe ich erstaunt vor einer Reihe gewaltiger und mystisch wirkender Felsen die hoch vor mir in den Himmel ragen. Externsteine wird diese markante Felsformation im Teuteburger Wald genannt. Ein wirklich besonderer Ort mit geradezu magischer Austrahlung. Mich wundert nicht, dass dieser Ort zur Sommersonnenwende von zahlreichen Menschen besucht werden, die von der Wirkung dieses Ortes als energetischer Kraftort überzeugt sind.

Ich fahre nach einem kurzen Aufenthalt weiter, aber nicht ohne den festen Vorsatz hier noch mal vorbeizuschauen. Ich muss ja zugeben, dass ich mir in den letzten Jahren schon eine ganze Sammlung von Orten zugelegt habe, die ich unbedingt nochmal besuchen muss und ständig kommen neue dazu.

Ich folge jetzt der Römerroute von Detmold nach Xanten entlang der Lippe durch eine herrlich natürliche Landschaft. In den sechs Tagen hat das Wetter mir gezeigt was es zu bieten hat. Es war wirklich alles dabei, nur geschneit hat es nicht. Fast jeden Tag durfte ich mindestens einer Gewittervorstellung beiwohnen. Mal als fernes Donnergrollen, mal als hautnahes und fühlbares Erlebnis. Die nahen Gewitter sind meist nachts über mich hinweggezogen oder ich habe eine Möglichkeit zum Unterstellen rechtzeitig gefunden bzw. konnte meine Plane noch schnell aufspannen. So bin ich bis auf ein einziges mal gar nicht nass geworden. In der Schauer und Gewitterfreien Zeit habe ich diesmal aber auch reichlich Sonne abbekommen.

Diese 600 Kilometer lange Tour ist für mich der Höhepunkt des Radjahres 2011, es gab viel zu sehen, sehr viele nette Begegnungen und die kurze Zeit war sehr erlebnisreich.
Emscher Quellteich
Emscher Quellteich:
Die Sage der Emscherfee Emriza Amberhus
Dereinst lebte in Holzwickede die Jungfrau Emrizza Amberhus. Ihre Eltern hinterließen ihr einen Kramladen in der Dudenrother Straße, den sie bald zu einem Kaufmannsgeschäft ausbaute; sie häufte Reichtum an und hatte ihre Freude, doch tat sie nichts für die Armen und Kranken, die bettelnd vor ihrer Tür standen. Als Emrizza einsam und alt geworden war und noch immer ein hartes Herz zeigte, erschien ihr eine himmlische Gestalt und sprach: „Was Du im Leben versäumt hast, wirst Du nach dem Tode gutmachen!“ Vor Schreck vermachte Emrizza all ihr Hab und Gut der katholischen Pfarrkirche, in der sie nach ihrem Tod vor dem Kreuzaltar als Gönnerin bestattet wurde. Seit dieser Zeit aber erschien über dem Quellteich der Emscher, den die Bauern bei Feuersbrünsten auch als Löschteich benutzten, eine schöne Frau mit den Gesichtszügen der Emrizza. Und jedes Mal, wenn am nächsten Tag ein Brand ausbrach, warnte diese Erscheinung die Bewohner. Auf diese Weise wurden Katastrophen verhindert, weil immer ausreichend Helfer und Wassereimer bereitstanden.
(So steht es auf einer Tafel am Quellteich)

Möhnesee
Möhnesee

Biwak im Wald
Biwak im Wald

Jörg

Wewelsburg
Wewelsburg: Die vermutlich einzige dreieckige Burg Deutschlands

Padder See
Padder See

Abdinghofkirche in Paderborn

Padder Quellteich
Padder Quellteich

Rathaus Bad Lippspringe
Rathaus Bad Lippspringe

Odins Auge (Lippe Quelle)
Odins Auge (Lippe Quelle)

Externsteine
Externsteine

Externsteine
Externsteine

Externsteine
Externsteine

Hermannsdenkmal Detmold
Hermannsdenkmal Detmold

Jörg

04.08.2011 – 07.08.2011
380 Kilometer

Eine kombinierte Angel- und Radtour den Dortmund-Ems-Kanal entlang nach Emden. ca. 380 Kilometer in vier Tagen.


Carbon Obelisk:
Dieser 14 Meter hohe Pfeiler, der mit Kohlenstofffaserband gewickelt und mit Epoxidharz verklebt ist, steht an der Emscher. Irgendwo an der Emscher, an einem Ort der fast keiner ist. Auch die Tatsache, dass die Künstlerin sich diesen Ort bewusst ausgesucht hat und sich irgendetwas dabei gedacht hat ändert an der Bedeutungslosigkeit dieses Ortes nichts. Durch die Kohlenstoffwickel bekommt er etwas Struktur, nicht wirklich künstlerisch oder besonders schön, aber immerhin strukturiert. Stören tut der Pfeiler nicht, aber ich konnte auch nicht feststellen, dass er besonderes Interesse weckt. Manch einer redet darüber und fragt sich was der Pfeiler hier soll und damit erreicht der Carbon Obelisk ja schon eine Menge. Ich find’s toll, dass er hier steht und von innen hohl ist. Mir als Radfahrer ist jede Abwechslung willkommen, ganz egal wie sinnlos sie ist.


Begehbare Kirchhellener Sonnenuhr:
Diese Sonnenuhr funktioniert mit dem Menschen selbst als Schattenwerfer und natürlich nur, wenn die Sonne scheint. Diese Sonnenuhr geht nach der mitteleuropäischen Sommerzeit was eigentlich eigenartig ist, da die Sonne ja gewissermaßen nach der Winterzeit geht – oder vielmehr umgekehrt – Jedenfalls ist die Winterzeit die richtige Zeit. Die Kirchhellener Sommeruhr geht also im Sommer richtig und zeigt die Ortszeit an, im Winter muss man umrechnen (Zeigt die Uhr 13:00 Uhr im Winter an so muss man eine Stunde abziehen und kommt dann auf die richtige Ortszeit 12:00 Uhr Winterzeit).

Bei dieser Sonnenuhr wurden auch Feinheiten beachtet, so muss sich der schattenwerfende Mensch seinen Standpunkt in Abhängigkeit vom aktuellen Monat wählen. So kann man wirklich ziemlich genaue Zeitangaben ablesen.

Ich mag Sonnenuhren und muss hier einfach noch mal auf die beeindruckende, größte – und vollkommen runde – Sonnenuhr der Welt in Pajala hinweisen.


Wasserschloss Senden:
Umgeben von einem doppelten Wassergraben trotzt diese hufeisenförmige Anlage seit sehr vielen Jahren der Zeit. Einige Gebäudeteile wurden ursprünglich schon im 12. Jahrhundert erbaut. Die jüngsten Gebäudeteile sind „erst“ ein knappes Jahrhundert alt. Das Schloss hat, wie könnte es anders sein, eine bewegte Geschichte hinter sich. Allein im letzten halben Jahrhundert wurde das Schloss als Internat, Altenpension und ganz kurz auch als Hotel mit Spielcasino genutzt. Seit ca. 20 Jahren ist das Schloss mehr oder weniger ungenutzt und beschäftigt sich intensiv mit dem womit sich fast jeder beschäftigt der nicht mehr gebraucht wird – mit dem Verfall.
Das Schloss soll, wie mir ein auffällig gut informierter Spaziergänger berichtet, verkauft werden und ist günstig abzugeben. Gewissermaßen ein Schnäppchen für 1 Mio. Euro. Der Käufer sollte aber die Renovierungskosten aufbringen können und das Schloss so nutzen, dass es der Allgemeinheit erhalten bleibt. Mehr Information zum Schloss gibt es auf der Seite http://www.schloss-senden.net


Geester Speicherbecken:
23,4 Mio. m3 Kühlwasser fassendes Speicherbecken für die Sicherstellung der erforderlichen Kühlung des Kernkraftwerks Emsland (Lingen). Auch bei monatelanger Trockenheit ist dank des Speicherbeckens die Kühlung des Kernkraftwerks sichergestellt ohne bei der Entnahme des Kühlwassers die Ökologie der Ems zu gefährden. Das Speicherbecken erfüllt also durchaus einen ökologisch sinnvollen Nutzen, wobei es natürlich wie bei vielen Dingen ein wenig auf die Sichtweise ankommt. Die Uferlinie des Beckens ist so ziemlich das hässlichste und unnatürlichste was man sich an einem Gewässer vorstellen kann. Vergleichbares habe ich in Frankreich in der Nähe der Mosel gesehen und ganz schnell wieder verdrängt. Eigentlich kann man die Uferlinie gut mit den oberirdisch verlaufenden Abwasserkanälen den „Köttelbecken“ im Ruhrgebiet vergleichen wobei diese gerade wieder renaturiert werden und in einigen Jahrzehnten vermutlich und glücklicherweise nur noch in Geschichtsbüchern zu finden sind.

Das Becken hat Freizeitnutzen, das Wasser ist sauber und wird reichlich von Seglern und Badegästen genutzt. Für mich ist der Badestrand eine willkommene Gelegenheit mich im Becken („See mag ich das nicht nennen“) abzukühlen, zu waschen, ausgiebig zu schwimmen und anschließend eine Stunde am Strand zu schlafen.

Das größte Gemälde der Welt
Das größte Gemälde der Welt:

Meyer Werft
Meyer Werft:

Fähre Ditzum - Petkum
Fähre Ditzum – Petkum: