Mo 29 Aug 2011
Odins Auge, Quellen, Römer und Kaiser
Geschrieben von Jörg unter Deutschland, NRW
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22.08.2011 – 29.08.2011
600 Kilometer
Auf den Spuren Karls des Großen zieht es mich dieses Mal nach Paderborn wo der mit nur vier Kilometern, kürzeste Fluss Deutschlands, die Pader aus ca. 200 kleinen Quellen geboren wird. Von dort ist es nur noch ein kleines Stück Weg nach Bad Lippspringe, wo aus Odins Auge die Lippe entspringt. Auf den Quellteich der Emscher bin ich auf der Strecke eher zufällig gestoßen. Das eigentliche Ziel der Tour und Endpunkt der Römerroute ist das Hermannsdenkmal in Detmold.
Hermann bzw. Arminius der Cheruskerfürst hat im Jahre 9 nach Christus in der Schlacht im Teuteburger Wald die römischen Legionen vernichtend geschlagen. Daran erinnert dieses eindrucksvolle Denkmal. Im Jahre 1838 begann der Bau des Denkmals und damit kann das Hermannsdenkmal selbst schon auf einige Jahre Geschichte zurückblicken.
Bisher habe ich meist die eindrucksvollsten Sehenswürdigkeiten immer zufällig und ungeplant unterwegs entdeckt. So auch auf dieser Tour. Plötzlich und unerwartet stehe ich erstaunt vor einer Reihe gewaltiger und mystisch wirkender Felsen die hoch vor mir in den Himmel ragen. Externsteine wird diese markante Felsformation im Teuteburger Wald genannt. Ein wirklich besonderer Ort mit geradezu magischer Austrahlung. Mich wundert nicht, dass dieser Ort zur Sommersonnenwende von zahlreichen Menschen besucht werden, die von der Wirkung dieses Ortes als energetischer Kraftort überzeugt sind.
Ich fahre nach einem kurzen Aufenthalt weiter, aber nicht ohne den festen Vorsatz hier noch mal vorbeizuschauen. Ich muss ja zugeben, dass ich mir in den letzten Jahren schon eine ganze Sammlung von Orten zugelegt habe, die ich unbedingt nochmal besuchen muss und ständig kommen neue dazu.
Ich folge jetzt der Römerroute von Detmold nach Xanten entlang der Lippe durch eine herrlich natürliche Landschaft. In den sechs Tagen hat das Wetter mir gezeigt was es zu bieten hat. Es war wirklich alles dabei, nur geschneit hat es nicht. Fast jeden Tag durfte ich mindestens einer Gewittervorstellung beiwohnen. Mal als fernes Donnergrollen, mal als hautnahes und fühlbares Erlebnis. Die nahen Gewitter sind meist nachts über mich hinweggezogen oder ich habe eine Möglichkeit zum Unterstellen rechtzeitig gefunden bzw. konnte meine Plane noch schnell aufspannen. So bin ich bis auf ein einziges mal gar nicht nass geworden. In der Schauer und Gewitterfreien Zeit habe ich diesmal aber auch reichlich Sonne abbekommen.
Diese 600 Kilometer lange Tour ist für mich der Höhepunkt des Radjahres 2011, es gab viel zu sehen, sehr viele nette Begegnungen und die kurze Zeit war sehr erlebnisreich.
Emscher Quellteich:
Die Sage der Emscherfee Emriza Amberhus
Dereinst lebte in Holzwickede die Jungfrau Emrizza Amberhus. Ihre Eltern hinterließen ihr einen Kramladen in der Dudenrother Straße, den sie bald zu einem Kaufmannsgeschäft ausbaute; sie häufte Reichtum an und hatte ihre Freude, doch tat sie nichts für die Armen und Kranken, die bettelnd vor ihrer Tür standen. Als Emrizza einsam und alt geworden war und noch immer ein hartes Herz zeigte, erschien ihr eine himmlische Gestalt und sprach: „Was Du im Leben versäumt hast, wirst Du nach dem Tode gutmachen!“ Vor Schreck vermachte Emrizza all ihr Hab und Gut der katholischen Pfarrkirche, in der sie nach ihrem Tod vor dem Kreuzaltar als Gönnerin bestattet wurde. Seit dieser Zeit aber erschien über dem Quellteich der Emscher, den die Bauern bei Feuersbrünsten auch als Löschteich benutzten, eine schöne Frau mit den Gesichtszügen der Emrizza. Und jedes Mal, wenn am nächsten Tag ein Brand ausbrach, warnte diese Erscheinung die Bewohner. Auf diese Weise wurden Katastrophen verhindert, weil immer ausreichend Helfer und Wassereimer bereitstanden.
(So steht es auf einer Tafel am Quellteich)
Möhnesee
Biwak im Wald
Wewelsburg: Die vermutlich einzige dreieckige Burg Deutschlands
Padder See
Padder Quellteich
Rathaus Bad Lippspringe
Odins Auge (Lippe Quelle)
Externsteine
Externsteine
Externsteine
Hermannsdenkmal Detmold